Whisky Geschichten

Peti

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Chilihead
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Die Schotten sind da besonders gut.
Nicht nur im trinken , auch im erzählen .

Da ich einmal im Leben die Heimat meiner X-Ur-Ahnen kennenlernen wollte , ermöglichte mir mein Mann 2001 meinen Wunsch .... Schottland .
Nicht die Touristenroute , sondern mit dem Auto durch die Highland und übernachten bei Einheimischen in Dörfern .

2003 war es dann das dritte mal .
An der oberen Küste ( Durness) übernachteten wir in einem Inn .
So konnte sich mein Mann auch mal was gönnen .
Abends beim Kaminfeuer genossen wir ein etwas warmes , etwas komisch schmeckendes Bier ... nachdem uns etwas übel wurde , stiegen wir auf Whiskey um .
Irgendwann kamen die Männer der Coastguard und irgendwann spielte einer Musik mit einer Handorgel und alle sangen ... und ein Whiskey folgte dem anderen .
Wir wunderten uns ( etwas überheblich ) wie man so guten Whiskey mit Wasser trinken konnte .
Also blieben wir bei pur .... jeder so 6 verschiedene Sorten 😎... auf jeden Fall hatten wir da aufgehört zu zählen .
Die Nacht war alles andere als toll .... und nur ein Badezimmer .
Am anderen morgen hatte ich so gar keine Lust auf Frühstück und ich verliess mit Sonnenbrille das Inn und wusste nun warum die Schotten den Whiskey mit soviel Wasser tranke.
Die Autofahrt war nur mit dem Kopf aus dem Fenster möglich und ich trank danach länger keinen Whiskey mehr 😂

Heute geniesse ich diesen Tropfen wieder , auch nur mit Eis 😁
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Man muß ja nicht den Whisky an sich verwässern. Es reicht auch, nach jedem Whisky eine Wasserpause einzulegen ... so mach ich das immer auf dem Oktoberfest: 1 Mass Bier, 1 Mass Schorle oder Wasser im Wechsel ;)
Aber ich weiß, was Du meinst: wenn Du Stimmung am Besten ist, kann man sich schwer zügeln :D nette Geschichte!
 
Ich bin ja schon vor einiger Zeit auf - guten - Bourbon umgestiegen. Der z.B. wurde mir von meinem besten noch lebenden Freund aus den Staaten mitgebracht:

Der ist ... anders. Als ich das erste Glas pur verkostete war ich arg enttäuscht. Nur Alkohol, sonst kaum irgendwas auf der Zunge oder im Rachen. Gibt man aber 1/3 Wasser dazu ist das ein ganz edles Tröpfchen. Konnte ich nicht glauben, als mein Buddy das sagte. Ist aber wahr.

Ich habe nämlich noch nie vorher Whisk(e)y irgendeiner Provenienz verdünnt, höchstens ganz billigen Supermarktfusel, den man ohne Cola etc. nicht runterbringt in jüngeren Jahren.
 
Ich hab aufgrund akuten Unwissens und Vorurteilen nicht viel probiert außer Scotch. Und um einen Whisky kennenzulernen tröpfel ich da mitunter auch schon mal Wasser rein, einfach, um zu schauen, was sich einem so bietet. Das Verwässern bringt so manch verstecktes Aroma ans Licht, von daher verwundert mich die Erkenntnis nicht, Werner. Meinem subjektiven Befinden nach werden auch die Torfmonster etwas „süßer“ dabei. Trinken tu ich Whisky aber immer pur. Getreu dem Motto: wer 62% Fassstärke nicht verträgt, soll halt Milch trinken.🤪
 
Nun, ich trinke normal NIE, NIE, NIE verdünnten Whisk(e)y. Aber bei dem Booker war das einfach unmöglich. Nicht, weil er zu stark war. Sondern weil einfach in der Masse an Alkohol das ganze Aroma/Bouquet ersäuft. Dagegen ist er fast eine Offenbarung, wenn man das berühmte Drittel oder Viertel Wasser zugiesst. Der Unterschied war so frappierend, wie ich es mir niemals vorstellen konnte.

Ich habe das mit ein paar anderen Whisk(e)ys (auch Scotch) probiert, danach. Nirgends war jedoch ein Effekt, den ich jetzt als Verbesserung empfunden hätte. Meistens bloß die erwartete Verwässerung.

Aber knapp 64 % ist wohl einfach viel zu deutlich über der Trinkstärke.

Aber, nur um es anzumerken: der Booker ist nicht mein Lieblings-Bourbon. Er ist zwar wirklich gut, aber ein Pappy Van Winkle (inzwischen unbezahlbar, höherer 4-stelliger Betrag) ist natürlich besser. Eine Viertelflasche habe ich noch, die ich zu ganz besonderen Anlässen immer mal wieder rauskrame. Aber auch ein George Dickel No. 12 ist ein hervorragender Tennessee Whiskey für einen winzigen Bruchteil des Preises.

Hin und wieder trinke ich aber auch einen Ardbeg, Laphroiag oder Caol ila. Aber seit ich GUTE Bourbons (wieder-)entdeckt habe, ziehe ich die vor. Und nein, mit einem 08/15 Jim Beam oder Jack Daniels hat das nix zu tun, genausowenig wie ein Johnny Walker nennenswert auf der anderen Seite ist.

Aber zum Kochen (z.B. für einen interessanten Schuss Aroma in Nachspeisen) ist z.B. der spottbillige Ranchwood Bourbon vom Penny absolut ausreichend. Der hat zwar keine Tiefe beim Trinken, ist aber schön "mellow" und damit gut brauchbar für den Zweck. Da wäre es schade, einen 50-100€ Whisk(e)y zu verbraten. Allerdings nehme ich auch gerne mal einen günstigeren Cognac oder Rum dafür her, je nach Laune.
 
Na, dann probier mal einen guten Bourbon bzw. Tennessee. Wenn man unvoreingenommen rangeht, tun sich da wieder ganz andere Welten auf. Ich empfehle den George Dickel No. 12, weil der noch gut bezahlbar ist und m.E. deutlich besser als sein Preis.

Was mir so gar nicht schmeckt und ich preis-/leistungsmässig miserabel finde ist der Slyrs. Und das sage ich, obwohl ich Bayer bin. Ich habe jetzt 3 verschiedene davon probiert und keiner war m.E. mehr wert als ein Supermarktwhisky. Gut, anders schon, aber einfach nicht gut, m.E. In (Süd-)Bayern muss man einfach ein gutes Bier trinken. Oder einen Obstler, Bärwurz etc. - wenn man den mag. In Franken einen Wein. Und in den USA einen Whiskey oder Rye oder neuerdings auch ein Craft Beer. Wobei es auch ein paar tolle Weinlandstriche gibt, nicht nur in CA.
 
Gibt es eigentlich hier auch Fans von irischem Whisky? Ich muss zugeben, dass ich die 2-3, die ich bisher probiert habe, nicht wirklich gemocht habe. Naja, nicht schlecht, aber .... unauffällig, um es mal ohne Negativität auszudrücken.

Aber wenn es einen bezahlbaren Iren gibt, der sich zu probieren lohnt, würde ich mir das mal antun. Allerdings mag ich nicht weit jenseits von € 50 gehen, denn wenn mir das nicht schmeckt, geht's mir wie mit einem teuren Slyrs - ich muss ihn herschenken. Und dafür ist mir dann das Geld zu schade. (Der Empfänger im Fall von der €100+ Flasche Slyrs damals war nur ein Etikettensäufer, hatte keine Ahnung von Whisky. Dem hätte ich auch einen 5,99€ Aldi-Whisky drin abfüllen können und er wäre in Lobeshymnen verfallen. Was ich dann später auch mal so ähnlich bei einem Treffen gemacht habe, mit einer leeren Port Ellen Flasche :) )
 
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Jo, das ist einer von denen, die es überall gibt. Habe ich auch probiert, fällt bei mir in die Qualitätskategorie Supermarktwhiskies. Ich würde schon etwas Gehobeneres suchen, aber eben auch nichts wirklich Teures. Ich kenne mich bei Iren aber so gar nicht aus ....
 
Ich trinke nur noch sehr wenig Alkohol - manchmal gar nichts über 6-8 Wochen. Wie jetzt während Corona. Früher habe ich mehr auf Menge Wert gelegt, heute nur noch auf Qualität. Früher habe ich so Zeug wie Jack Daniel's und Johnny Walker reingeschüttet. Mit Cola verdünnt oder nicht. Heute darf es mindestens eine Stufe besser sein, dafür nur 1-2 Shotgläser mit Genuss. Und das maximal 1x pro Woche, eher seltener. Genauso geht es mir mit Wein und Bier. Industriebier schmeckt mir gar nicht mehr (so Zeug wie Löwenbräu, Beck's usw.). Da trinke ich dann oft lieber Cola oder Spezi statt Bier, wenn es nichts Vernünftiges gibt. Aber Corona hat auch da den Wurm reingebracht, ich war schon seit Ende Februar nirgends mehr in einer Gaststätte. Aber in einen Biergarten will ich demnächst schon mal wieder - in einen mit gutem Bier: Forschungsbrauerei oder Giesinger Bräu, notfalls auch Hofbräu.
 
Wobei ich sagen muss, dass das normale Helle in der Flasche doch sehr unterschiedlich ausfällt. Hatte da schon Flaschen aus dem Getränkemarkt, die mir überhaupt nicht geschmeckt haben

Da ist immer die Frage, wie lange es denn schon im Markt im Verkaufsraum gestanden ist. Wärme und Licht ist ja bierschädlich. Frisches Bier schmeckt einfach immer am Besten.
 
Das merkt man ganz heftig beim Augustiner. Mein Mann kauft zum Beispiel Helles nur, wenn es noch mindestens 3 Monate haltbar ist. Drunter verändert es sich doch ganz ordentlich von den Hopfennoten. Der Giesinger ist auch meine Lieblingsbrauerei hier in München, aber leider steht sie im falschen Stadtteil :( Es wäre schön, wenn sich das Bier weiter etablieren würde, so daß es in der einen oder anderen Wirtschaft auch hier in Schwabing ausgeschenkt wird. Oder - ich trau mich kaum, es auszusprechen - es gibt irgendwann mal ein Giesinger-Festzelt auf dem Oktoberfest:)
Aber weg vom Bier, zurück zum Whisky: den Slyrs akzeptiere ich auch nicht als Whisky. Allerdings machen sie mit dem Suddel einen recht leckeren Likör (ich glaube mit Honig). Bayern hat da in der Tat deutlich bessere Spirituosen zu bieten. Ich denke da nur an Lantenhammers Haselnussgeist (schnapsgewordenes Nutella!), oder den Grassl Enzian :)
Ich bin auf jeden Fall dankbar für Eure Tipps und werde sie mal probieren, wenn es sich ergibt. Ansonsten bin ich bei Scotch momentan eher auf dem Trip mit den alternativen Fässern. Sherry- und Bourbon-Ausbau ist laaaaangweilig, bei mir stehen momentan hoch im Kurs Rot- und Süßweinfässer. Das geht sogar auch bei den Torfigen. Ich hatte letztens einen 6 Jahre jungen Caol Ila aus dem Rotwein-Fass: das Ding war der Knaller. Rauch, Tannine, eine gewisse Süße und ordentlich Salz. Naja und 62.8% Allohol :p:whistling: Möglicherweise hol ich mir den nochmal, das will schon was heißen. Ebenfalls zum Evergreen entwickelt sich bei mir der Glenmorangie Quinta Ruban 14Y. Der wurde im Portwein-Fass ausgebaut - megalecker.
 
@Lauser: Das war schon frisch. Aber zumindest bis vor ca. 1 Jahr (seitdem habe ich keines mehr gekauft) war es hier bei den Bierliebhabern bekannt, dass die einzelnen Chargen noch nicht "stabil" waren. Keine Ahnung, vielleicht lag es an der Abfüllung, Konservierung oder was auch immer ... geschmacklich gab es aber schon Unterschiede.

Aber zurück zum Whisk(e)y. Ich mag auch die Double Oaked Bourbons recht gerne. Z.B. der Woodford Reserve Double Oaked ist für den Preis ein sehr guter Whiskey, wenn man sich mal in DO Bourbons "eintrinken" will.

Ansonsten, um bei den preiswerten zu bleiben: der Eagle Rare 10 y.o. ist auch allemal sein Geld wert. Wird, ebenso wie der gesuchteste und teuerste Bourbon der Welt (Pappy van Winkle Family Reserve) von/durch Buffalo Trace produziert.

Leider gibt es die alte Stitzel-Weller Distille nicht mehr. Jetzt wird da zwar wieder produziert (Bulleit), aber der ist nicht so ganz mein's. Der Rye ist nicht schlecht, aber sehr "kräftig".

Bei den Ryes gibt es auch einiges an Auswahl, nur ein winziger Teil davon ist hier bekannt. Schade, auch das ist eine eigene Whiskey-Welt.

P.S.: @Dropselmops : Da sagst Du was, Lantenhammer ist einfach nur gut. Meine Freunde aus den USA nehmen immer eine Batterie davon mit. Der Waldhimbeergeist ist - für einen relativen Großproduzenten - auch spitze.
 
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