Verantwortungsvoller Umgang mit Chilis

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Vor kurzem ist es wieder passiert. Jemand nimmt Superhots zu sich und erleidet danach gesundheitliche Probleme. Schon in der Vergangenheit gab es Zeitungsmeldungen über Gesundheitsprobleme nach dem Verzehr von Superhots und bereits einmal einen Zusammenbruch eines Fernsehmoderators während einer Sendung als er gleich zu einem der höchsten Schärfegrade griff.

Ursachen sind oft die Teilnahme Ungeübter an Wettbewerben, Selbstüberschätzung, Unwissenheit, Neugier, Geltungsdrang, manchmal auch unbedachte Scherze oder Racheaktionen von anderen Leuten. Ohne ausreichende Gewöhnung an hohe Schärfen, die sich nicht von heute auf morgen einstellt, besteht beim unbedachten Verzehr von Superhots prinzipiell die Gefahr von Kreislaufproblemen, Magenkrämpfen, Erbrechen und Durchfall.

Es ist natürlich jedem selbst überlassen was man sich selbst zumutet oder wie weit man sich informiert. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Chilis ist jedoch notwendig und gerade Chilianbauer sind dabei gefragt. Im Folgenden wird erläutert warum.

Sorgloser Umgang mit Chilis und auch die immer weiter nach oben getriebenen Schärferekorde fordern durch Horrormeldungen in den Zeitungen geradezu Regulierungen des Gesetzgebers heraus. Dazu sollte es nicht kommen. Als Folge würden nämlich superscharfe Sorten eventuell verboten und dadurch das Hobby Chilianbau teilweise kriminalisiert oder durch Regulierungen stark eingeschränkt. Auch verantwortungsvoll damit umgehende Züchter wären davon betroffen und müssen es mit ausbaden. Mit der derzeit verfügbaren hohen Sortenvielfalt wäre es bei Chilis so ganz schnell vorbei.

Was kann man als verantwortungsvoller Chilianbauer tun?
  • Wenn nicht bekannt ist, welche Schärfe jemand verträgt, sollte man immer auf die Schärfe hinweisen oder demjenigen besser erst gar keine Superhots mitgeben.
  • Wenn jemand zu einer Superhot meint, so scharf könne es ja nicht sein, deutet das oft auf Unwissenheit oder auf Selbstüberschätzung hin. In jedem Fall sollte man darauf hinweisen, dass die Schärfe von Superhots und auch schon von normalen Habaneros nicht mit der von gewöhnlichen Supermarkt-Chiliprodukten vergleichbar ist.
  • Wenn jemand andeutet, er möchte damit die Kollegen erschrecken oder sonstigen Unsinn mit Habaneros oder Superhots anstellen, definitiv keine Chilis mitgeben.
  • Interessierten Chilineulingen sollte man zeigen, wie man gefahrlos eine hohe Schärfe von Chilis erkennen kann ohne sie dafür zu probieren. Dazu reicht normal eine Geruchsprobe und das Aussehen der Scheidewände in der Chili aus. Ölige Flüssigkeit in der Frucht und ausgeprägte Scheidewände, teilweise bis in die Spitze der Frucht, deuten auf eine hohe Schärfe hin.
  • Informiert sein, wie man Schärfe lindern kann, ist im Fall der Fälle sehr hilfreich.
Was tun als Chilikonsument oder gar Chilineuling?
  • Ganz wichtig: Sich vor Allem nicht selbst überschätzen.
  • Nicht unbedacht an irgendwelchen Wettbewerben teilnehmen. Schärfewettbewerbe erfordern eine Gewöhnung an hohe Schärfen, die nicht von heute auf morgen kommt.
  • Bei unbekannten Chilis immer erst an der aufgeschnittenen Chili riechen und sich die Scheidewände in der Frucht anschauen. Wie bereits geschrieben, sind ölige Flüssigkeit in der Frucht und ausgeprägte Scheidewände, teilweise bis in die Spitze der Frucht, ein Hinweis auf eine hohe Schärfe.
  • Nach der ersten Einschätzung über den Geruch und das Aussehen sollte man zuerst nur kleine Stückchen von der Spitze probieren.
  • Wenn man die Schärfe niedrig findet, sollte man im Zweifelfall mit dem Nachdosieren kurz warten. Die Schärfe mancher Chilisorten, Chilipulver oder Chilisoßen baut sich verzögert auf. Daher kann voreiliges Nachdosieren schnell zu einer Überdosierung der Schärfe führen.
  • Scherze mit superscharfen Chilis oder Superhotsoßen sollten absolut tabu sein. Sollte man dadurch bei jemanden gesundheitliche Probleme verursachen, begeht man eine Straftat. Dessen sollte man sich immer bewusst sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Text habe ich eben auf meiner Chiliseite veröffentlicht. Ich bin der Meinung, es ist prinzipiell jedem selbst überlassen was er oder sie sich antut. Soweit, dass sich Horrormeldungen im Zusammenhang mit Chilis häufen, sollte es aber nicht kommen. Dem Gesetzgeber fallen im Zweifelsfall nur Verbote ein.
 
Vorallem wenn Kinder im Garten sind das "Waffenfähige Material " wenn es im Gewächshaus steht nur unter Aufsicht betreten lassen und / oder den Zugang zum gewächshaus kindersicher gestalten.

Am Zaun zum Nachbarn hin lieber nur ganz leicht scharfes stellen . Denn Kinder stibitzen gerne mal was durch den Zaun.
 
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Zu meiner Mutter kommt eine Freundin, ihr ein oder zweimal die Woche im Haushalt hilft. Sie war ins Gewächshaus gießen und brachte Früchte mit. Sie meinte tatsächlich die 7pot Congo Chocolate und andere Chilis wären Snackpaprika, bis meine Mutter sie aufgeklärt hat. Ich vermute, sonst hätte sie ein paar meiner Superhots mitgenommen und sich später beim probieren ein wenig gewundert.

Nächstes Jahr werden sie besser gekennzeichnet.
 
Bei Erwachsenen geht es ja noch . Nur bei Kindern gerade wenn sie noch Grundschulalter sind muss man wirklich dabei bleiben . Auch wenn sie es fünf mal bestätigen das sie verstanden haben das es kein Spielzeug bzw . Normale Paprika sind .

Einmal wurden nähmlich schon unerlaubterweise, zum Glück nur Cayenne, mit genommen und dann heimlich probiert.
 
Ich habe mal mit etwa 8 Jahren eine Chili aus unserem Garten heimlich gegessen und ordentlich gepumpt :whistling:
 
Ich war früh in meinen Jahren auch mal heimlich an scharfen Pulvern dran. :thumbsup: Hat sich irgendwie in mir eingebrannt und sogar auch eigeprägt. Hach, das sind unbezahlbare Erinnerungen. :)
:D
 
Bei mir war es damals mehr eine Mutprobe :whistling: Danach mochte ich scharfes Essen eine ganze Weile gar nicht mehr :oops:
 
Ich habe im Grundschulalter im Gewächshaus Cayenne gegessen. Das Problem war nicht die Schärfe sondern dass ich mir etwas in die Augen gerieben habe.
 
Das lässt mich mal wieder dran erinnern,wie mein Sohn letztes Jahr ne Reaper stibitzt hat und auch reingebissen hat.er war damals 10 Monate alt.ist aber alles gut ausgegangen.er fasst seitdem keine Pflanzen mehr an.
 
In meinem Kindesalter hatten wir im Unternehmen Angestellte in der Betriebswohnung gehabt, die aus Sri Lanka kamen.
Die kochten auch diesen Curry wie aus Indien.
Sie wohnten dort ein zeitlang.
Nachdem der Vater verstorben war, die Kinder Erwachsen waren, mussten wir das Haus kernsanieren, weil es förmlich geräuchert wurde.
Diesen Geruch vergesse ich so schnell nicht.
Wir hatten mal etwas von deren Kochkünsten als Geschenk bekommen.
Man konnte es nicht essen.
Und damals war schon die Tabasco Soße ein unüberwindbares Hindernis für mich.
 
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