Amerikanischer Whiskey-Adventskalender 2024

Dropselmops

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Wie schon an anderer Stelle vorgestellt, haben wir uns heuer für einen Adventskalender mit amerikanischen Whiskeys entschieden
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Die Fläschchen sind nicht verblindet, wir wissen also jederzeit, was wir da testen. Find ich jetzt aber nicht so dramatisch. Und geht es ja eh mehr darum, zu entdecken, was die USA zu bieten haben. Am 01.12. gehts los, stay tuned :)
 
Ich stehe zwar nicht auf American Whiskey, denke aber, man kann ihm durchaus eine Chance geben und bin deshalb gespannt, was ihr dazu berichten werdet!
 
Und los gehts:

Tag 1 - Westward Single Malt:

Mit schöner Bernsteinfarbe kommt der Single Malt der Westward Distillery aus Portland/Oregon ins Glas. In der Nase dominieren Rosinen und Vanille. Im Mund ist der Whiskey sehr rund und irgendwie cremig, geschmacklich auch etwas nussig-karamellig. Der Abgang hält lange an. Ein wirklich runder und gut gelungener Whiskey, den ich auch Schottland-Fans ans Herz lege. Nicht wirklich spektakulär, was die Aromen angeht, aber handwerklich richtig gut gemacht. Im Online-Handel für umme 60€ zu haben, die ist er auch wert, wie wir finden.
Note: 4/5
 
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Tag 2 - David Nicholson 1943:

Dieser Kentucky Bourbon hat eine schöne Bernsteinfarbe, der Duft ist recht süßlich-getreidig. Kein Wunder, wurden doch bei der Herstellung Mais, Weizen und Gerste verwendet. Im Geschmack lassen sich Honig, Vanille und der angebliche Hauch von Gewürzen nicht ausmachen. Das fühlt sich eher wie weichgezeichnet an. Keine Ecken und Kanten, einfach langweilig mit einem Abgang von Polenta.
Haut mich jetzt nicht vom Hocker, ist aber definitiv zu schade zum entsorgen. Kostet online ca 30€.
Note: 2/5
 
Tag 3 - Heaven Hill Bottled in Bond:

Die Nase verrät schon, daß wir hier einen Bourbon haben. Das typische Honig-Vanille-Aroma. Recht gefällig, wenn auch wenig spektakulär.
Im Geschmack dann ähnlich simpel, aber trotzdem gut trinkbar. Die 50% find ich hier eher störend. Der Abgang ist eher kurz. Alles in allem ok, aber ca. 60€ wäre er mir nicht wert.
Note: 3/5
 
Tag 4 - Olde Black Hawk Bourbon

Diesmal ein Bourbon der Golden Moon Distillery aus Golden, Colorado, einer kleinen Craft Distillery, die 2008 gegründet, mittlerweile aber dauerhaft geschlossen wurde.
Der Duft kommt typisch Bourbon daher (Honig, Vanille, Karamell), die Farbe ist sehr helles Bernstein. Im Geschmack ist mir der Whiskey zu sprittig (50%) und außerdem finde ich dort eine zu starke Bittere, so als ob das Faß ein bissl zu stark getoastet wurde. Was dieser Whiskey allerdings kann: er polarisiert. Mein Mann findet ihn besser als den gestrigen, ich finde ihn schlechter.
Note: 2/5
 
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Tag 5 - Milam & Greene Rye Port Wine Cask Finish

Endlich Abwechslung! Ein Rye, gebrannt in Indiana, in Texas in Portweinfässern ausgebaut. Ich mag ja Portweinfässer.
Hier steigt einem sofort ein süßer Duft in die Nase: Dörrpflaume, Marzipan, weiße Schokolade. Im Mund wird es zudem noch nussig. Mit 47% ist dieser Whiskey auch angenehm rund. Der Abgang ist lang und warm, daher ein echt schöner Whiskey für die Weihnachtszeit. Ich bin begeistert und vergebe:
Note: 4/5
 
Tag 6 - Town Branch Maple & Stout Bourbon

Ja, jetzt drehen sie durch. Die von der Lexington Brewing & Distilling Co. Haben ein Fass mit Ahorn gesättigt und dann mit Stout befüllt. Als dieses Fass wieder frei wurde, haben sie es sofort mit Bourbon gefüllt. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut, die Süße des Bourbon passt wunderbar zu den Stoutaromen. Der Ahorn ist eher verhalten.
Note 4/5
 
Tag 7 - Knob Creek Rye

Knob Creek hab ich schon mal gesehen. Ich wußte aber nicht, daß die zu Jim Beam gehören. Entsprechend niedrig sind die Erwartungen.
Dieser Rye enthält einen hohen Anteil Mais. Er duftet sehr blumig, fast schon ein bissl parfümig. Im Geschmack kräftig, aber ohne ausgeprägtes Profil. Halt Honig-Karamell. Haut mich jetzt nicht vom Hocker, ist aber auch nicht wirklich schlecht.
Note 3/5
 
Tag 8 - Black Saddle Straight Bourbon 45%

Dieser Whiskey hat 2014 die Goldmedaille für den besten Small Batch Bourbon bekommen. Es wird auch darauf hingewiesen, daß der Whiskey zwar in Kentucky destilliert und 12 Jahre gelagert wurde, abgefüllt jedoch in Kalifornien. Was ich mit dieser Information anfangen soll, weiß ich nicht, geschmacklich wird sich das ja wohl eher nicht bemerkbar machen.
Laut Profil erwarten mich reife Erdbeeren, Creme Brulée, würziges Nougat sowie pfeffrige Mandelnoten zusäzlich zum Bourbon-typischen Honig, Vanille, Karamell.
Also Erdbeeren nein! Würziges Nougat und pfeffrige Mandeln? Auch eher nicht. Das Charakteristische ist eine beinahe mentholische Note, ein bißchen Nadelbaumharz. Das cremige der Creme Brulée kommt auch nicht rüber, ich finde den Whiskey eher alkoholisch. Also mein Fall ist es nicht, aber immerhin ist das ein Bourbon mit Charakter.
Note 3/5
 
Tag 9 - Maker‘s Mark 46

Bourbon halt.
Ja Leute, was soll ich denn dazu sagen?
Dieser Abfüllung wurden währen der Reifung geröstete französische Eichenstäbe zugegeben um ihm eine besondere Note zu geben.
Für mich schmeckt er typisch nach Bourbon: Honig, Vanille, Karamell.
Nicht wirklich unangenehm, aber auch kein Hocker-Reißer.
Note 2-3/5
 
Tag 10 - James Oliver Rye

Dieser Rye aus Oregon taugt mir schon eher als die Bourbons. Er hat schon leicht geröstete Nüsse als Aroma, vielleicht noch eine Spur Pfeffer und Zimt. Kommt jetzt noch nicht ganz an die besten der bisher verkosteten ran, aber wirklich nicht schlecht.
Note 3.5/5
 
Tag 11 - Bower Hill Reserve Rye

Jetzt wird es noch interessanter: dieser Rye (51% Roggen, 49% gemälzte Gerste) aus Kentucky reift 4 Jahre in neuen Eichenfässern. Er riecht und schmeckt kräutrig-würzig. Aus meiner Sicht nach Nelke und Petersilie (mein Mann sagt, ich wär bekloppt ;)). So eine Aromatik hatte ich noch nie im Glas. Abgerundet wird er durch Honignoten. Für unter 50€ die Flasche kann man auch nichts falsch machen.
Note 4/5
 
Tag 12 - Ezra Brooks Bourbon

Dieser Bourbon hebt sich minimal ab, ich schmecke hier einen Hauch von Zimt, eigentlich ganz nett.
Note 3/5
 
Tag 13 - Shire Oak

Dieser Premium Bourbon besteht zu 75% aus Mais, 21% Roggen und 4% Gerste. Man soll hier neben den üblichen Bourbon-Noten auch Zimt, Schokolade, Tabak und geröstete Nüsse wahrnehmen. Dann der Schock: was ist das denn? Irgendwas stimmt gar nicht mit diesem Whiskey, riecht so als hätte man ihn aus vergammeltem Mais destilliert. Irgendwas ist hier gewaltig schief gelaufen. Mein Mann und ich fürchten um unsere Gesundheit, das Zeug landet im Ausguß.

Note 0/5
 
Tag 14 - George Remus

Bei diesem Bourbon wurden 5-7 jährige Bourbons vermählt, die in verkohlten Fässern aus amerikanischer Weißeiche gereift wurden.
Schmeckt trotzdem eher unauffällig, bourbon-typisch nach Honig, Vanille und Karamell. Aber nicht unangenehm.

Note 3/5
 
So, liebe Mitleser, jetzt gibt es eine kleine Pause, da ich grad böse erkältet bin und weder Geschmack noch Geruch besitze. Erfahrungsgemäß kann das bis zu einer Woche dauern, ist leider immer so bei mir. Ich hoffe, daß ich Euch spätestens am Wochenende wieder mit Tasting-News versorgen kann.
 
Danke schön. Ist nur eine schnöde Erkältung, keine Sorge. Geht bei mir aber leider immer mit ca. 1 Woche Geruchs- und Geschmacksverlust einher … im Moment riech ich nich mal die Trüffelsalami und die ist echt heftig :D
 
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