HatchChileFestival
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Da es hier so was noch nicht gibt, wollte ich dem Thema Bokashi einen Thread spendieren. Besonders geeignet für Balkonanbauer und Leute ohne eigenen Garten mit Kompost. Da die Eimer luftdicht abgeschlossen sind, kann man sie auch problemlos in der Wohnung stehen lassen.
Dieses Jahr habe ich mit gemischten Erwartungen mit der Erzeugung von Bokashi begonnen. Leider ist sehr viel was man dazu im Internet findet von etwas "spinnerten" Esoterikern verfasst. Insbesondere wenn es um die sogenannten EM (effektive Mikroorganismen) geht. Da ich ein rein naturwissenschaftlich denkender Mensch bin hat mich das zu Anfang sehr skeptisch gemacht.
Aber: Um es vorwegzunehmen, ich bin nach fast einem Jahr Benutzung zumindest von Bokashi überzeugt.
Erst mal: Was ist das?
Im Prinzip und verkürzt dargestellt ist es die anaerobe (unter Luftabschluß) Verwertung von Bioabfällen in dicht geschlossenen Plastikeimern. So sehen die Eimer beispielsweise aus:
Man kann die Eimer einzeln oder als Set kaufen. M.E. zum Einstieg empfehlenswert sind die angebotenen 2er-Sets mit Zubehör. Gibt es z.B. hier. Es gibt das auch etwas günstiger, wo ich meine 2. Bestellung über weitere 2 Eimer getätigt habe. Allerdings fehlt hier die Flasche mit flüssigen EM und die Pflanzenkohle. Ob das mit dem hier beigelegten Substrat genauso gut funktioniert, weiß ich nicht. Ich nutze immer noch aus der Erstlieferung von EM-Chiemgau die EM-Blond-Flasche, die dazu bestellten 250ml EM-aktiv habe ich noch nicht mal angebrochen und das bei jetzt dem 5. vollen Eimer.
Ich habe das bislang nach Anleitung und eigenem Gusto gemacht. Im Biomülleimer immer eine Woche lang den Bioabfall gesammelt, dann in den Bokashi-Eimer gefüllt, festgedrückt, ein Schäufelchen Pflanzenkohle (auch davon habe ich noch etwas übrig) und ca. 10-12 Sprühstösse EM-Flüssigkeit, noch mal festgedrückt und wieder für 1 Woche verschlossen.
Bei mir waren die Hauptbestandteile:
Wie funktioniert das nun?
Nach ca. 2-3 mittleren Einlagen (so 5-15cm Schichtdicke) inkl. der o.g. Zutaten kann man Bokashi-Saft "ernten". Laut Werbung riecht der ähnlich wie Sauerkrautsaft. Naja, das ist schon etwas arg schöngeredet. Er stinkt etwas (säuerlich), aber auch nicht grausam und nachhaltig. Geht also. Pro Eimer habe ich insgesamt über 1 Liter Bokashisaft "gewonnen". Dieser sollte in etwa 1:100 mit Giesswasser verdünnt als Dünger verwendet werden. Angeblich kann man ihn auch pur zur Rohrreinigung verwenden (wohl aufgrund der sauren Eigenschaft), aber dafür habe ich was Besseres.
Ich habe ihn frei Schnauze von 1:70 bis ca. 1:150 verdünnt vergossen. Ein Düngewunder ist er nicht - das beliebte Hakaphos o.ä. düngt natürlich stärker. Aber er düngt schonend und es wird zumindest schwer, damit zu überdüngen. Eine gute Unterstützung je nach Menge des erzielten Bioabfalls ist er jedenfalls. Etwas zusätzlich muss man u.U. schon noch düngen, wenn man nur von 1-2 Personen Abfall hat, wie ich.
Meine größte Befürchtung war, dass die übrigbleibende relativ trockene Masse auf dem Balkon nicht weiter zersetzt werden kann und dann in den Biomüll muss. Hat sich nicht bewahrheitet.
Ich habe in 90 Liter Mörtelwannen alles wunderbar aufbereiten können. Eine dünnere Schicht (5-10cm) "gute" Komposterde, darauf den Trockenbokashi und darauf noch mal eine dünne Schicht Erde. Ich habe minimal angegossen. Und ein paar Sprühstösse EM noch drauf. Wenn der Bokashi aus dem Eimer kommt, möchte man kaum glauben, dass sich der ohne Würmer und einen anständigen Komposthaufen richtig zersetzt. Nach ca. 4-6 Wochen war allerdings über 90% davon gute Erde. Lediglich ein paar Zwiebelschalen (die äusseren, braunen), verholzte Stiele und eine dickere Schweineschwarte waren noch nicht richtig zersetzt. Also - geht auch ohne Würmer - nur halt langsamer.
Zuletzt muss ich auch noch sagen, dass ich nach vollständigem Füllen der Bokashi-Eimer diese nicht schon nach 2 Wochen entleert habe, wie auf den meisten Webseiten angegeben. Ich habe noch ca. 6 Wochen oder mehr - so lange noch wöchentlich über 20ml Saft austraten - die Eimer verschlossen gehalten.
Was ich noch in Zukunft ausprobiere, wenn die Zutaten aus der Erstlieferung aufgebraucht sind:
Würde mich über andere Erfahrungen und Diskussionsbeiträge zum Thema freuen.
Dieses Jahr habe ich mit gemischten Erwartungen mit der Erzeugung von Bokashi begonnen. Leider ist sehr viel was man dazu im Internet findet von etwas "spinnerten" Esoterikern verfasst. Insbesondere wenn es um die sogenannten EM (effektive Mikroorganismen) geht. Da ich ein rein naturwissenschaftlich denkender Mensch bin hat mich das zu Anfang sehr skeptisch gemacht.
Aber: Um es vorwegzunehmen, ich bin nach fast einem Jahr Benutzung zumindest von Bokashi überzeugt.
Erst mal: Was ist das?
Im Prinzip und verkürzt dargestellt ist es die anaerobe (unter Luftabschluß) Verwertung von Bioabfällen in dicht geschlossenen Plastikeimern. So sehen die Eimer beispielsweise aus:
Man kann die Eimer einzeln oder als Set kaufen. M.E. zum Einstieg empfehlenswert sind die angebotenen 2er-Sets mit Zubehör. Gibt es z.B. hier. Es gibt das auch etwas günstiger, wo ich meine 2. Bestellung über weitere 2 Eimer getätigt habe. Allerdings fehlt hier die Flasche mit flüssigen EM und die Pflanzenkohle. Ob das mit dem hier beigelegten Substrat genauso gut funktioniert, weiß ich nicht. Ich nutze immer noch aus der Erstlieferung von EM-Chiemgau die EM-Blond-Flasche, die dazu bestellten 250ml EM-aktiv habe ich noch nicht mal angebrochen und das bei jetzt dem 5. vollen Eimer.
Ich habe das bislang nach Anleitung und eigenem Gusto gemacht. Im Biomülleimer immer eine Woche lang den Bioabfall gesammelt, dann in den Bokashi-Eimer gefüllt, festgedrückt, ein Schäufelchen Pflanzenkohle (auch davon habe ich noch etwas übrig) und ca. 10-12 Sprühstösse EM-Flüssigkeit, noch mal festgedrückt und wieder für 1 Woche verschlossen.
Bei mir waren die Hauptbestandteile:
- Kaffee- und Teesatz
- Salat-, Gemüse-, Obst- und sonstige Grünabfälle aus der Küche
- abgeerntete Chilipflanzen, Blätter, sonstiger Biomüll aus Chillies inkl. Samen
- Eierschalen
- Fleischreste und sogar Schwarten von Speck (aber relativ wenig prozentual und kleingeschnitten)
- schimmliges Brot und andere Bioabfälle (wenig)
- Schalen auch von Zitrusfrüchten
Wie funktioniert das nun?
Nach ca. 2-3 mittleren Einlagen (so 5-15cm Schichtdicke) inkl. der o.g. Zutaten kann man Bokashi-Saft "ernten". Laut Werbung riecht der ähnlich wie Sauerkrautsaft. Naja, das ist schon etwas arg schöngeredet. Er stinkt etwas (säuerlich), aber auch nicht grausam und nachhaltig. Geht also. Pro Eimer habe ich insgesamt über 1 Liter Bokashisaft "gewonnen". Dieser sollte in etwa 1:100 mit Giesswasser verdünnt als Dünger verwendet werden. Angeblich kann man ihn auch pur zur Rohrreinigung verwenden (wohl aufgrund der sauren Eigenschaft), aber dafür habe ich was Besseres.
Ich habe ihn frei Schnauze von 1:70 bis ca. 1:150 verdünnt vergossen. Ein Düngewunder ist er nicht - das beliebte Hakaphos o.ä. düngt natürlich stärker. Aber er düngt schonend und es wird zumindest schwer, damit zu überdüngen. Eine gute Unterstützung je nach Menge des erzielten Bioabfalls ist er jedenfalls. Etwas zusätzlich muss man u.U. schon noch düngen, wenn man nur von 1-2 Personen Abfall hat, wie ich.
Meine größte Befürchtung war, dass die übrigbleibende relativ trockene Masse auf dem Balkon nicht weiter zersetzt werden kann und dann in den Biomüll muss. Hat sich nicht bewahrheitet.
Ich habe in 90 Liter Mörtelwannen alles wunderbar aufbereiten können. Eine dünnere Schicht (5-10cm) "gute" Komposterde, darauf den Trockenbokashi und darauf noch mal eine dünne Schicht Erde. Ich habe minimal angegossen. Und ein paar Sprühstösse EM noch drauf. Wenn der Bokashi aus dem Eimer kommt, möchte man kaum glauben, dass sich der ohne Würmer und einen anständigen Komposthaufen richtig zersetzt. Nach ca. 4-6 Wochen war allerdings über 90% davon gute Erde. Lediglich ein paar Zwiebelschalen (die äusseren, braunen), verholzte Stiele und eine dickere Schweineschwarte waren noch nicht richtig zersetzt. Also - geht auch ohne Würmer - nur halt langsamer.
Zuletzt muss ich auch noch sagen, dass ich nach vollständigem Füllen der Bokashi-Eimer diese nicht schon nach 2 Wochen entleert habe, wie auf den meisten Webseiten angegeben. Ich habe noch ca. 6 Wochen oder mehr - so lange noch wöchentlich über 20ml Saft austraten - die Eimer verschlossen gehalten.
Was ich noch in Zukunft ausprobiere, wenn die Zutaten aus der Erstlieferung aufgebraucht sind:
- Pflanzenkohle weglassen (wird demnächst passieren, weil die langsam aus geht. Erwarte da keine negativen Effekte
- EM-aktiv statt EM-Blond verwenden. Wird noch ein paar Monate dauern, da die EM-Blond-Flasche ewig hält. Hat wohl auch keinen Effekt
- ein Eimer lediglich mit dem Substrat aus der Ebay-Lieferung ohne Flüssigkeit (dauert noch)
- Eimer mit Sauerkrautsaft (Bio, unpasteurisiert) und/oder Brottrunk laufen lassen (dauert noch)
- komplette Eimer mit Grasschnitt, den ich vom Hausmeister bekomme, laufen lassen
Würde mich über andere Erfahrungen und Diskussionsbeiträge zum Thema freuen.
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