Knoblauch - in Honig fermentiert:
Ein Ferment aus der Kategorie "Huch, das hab ich ja total vergessen"
Der Klebezettel auf dem Deckel besagte, dass ich den Knoblauch-Honig am 3.8.2021, also letztes Jahr, angesetzt habe. Also wurde ruhigen Gewissens probiert:
Beim Öffnen riecht es kaum noch nach Honig. Auch nicht richtig nach Knoblauch. Es erinnert mich ein bisschen an Zuckerrübensirup. Der Honig hatte anfangs die Flüssigkeit aus dem Knoblauch gezogen und kommt flüssig daher. Beim Probieren schmeckt man noch gut raus, dass es Honig ist, allerdings ist die Süße großteils verschwunden (aber noch da!) und es kommen dunkle karamellige Noten dazu. Viel ist vom Knoblauch nicht zu schmecken beim Honig. Der Knoblauch dagegen ist noch ganz schön knackig. Insbesondere die größeren Zehen enthalten auch noch die Knoblauchschärfe (und sie schmeckt noch lange nach).
Ich stelle es mir passend als Zutat für Fleischmarinaden und Dressings vor, oder einfach mal zwischendurch eine Zehe zum Naschen
Da es nur ein 280ml-Glas war, musste Nachschub her:
Vier Knollen und eine angebrochene Knolle frischer Knoblauch und Honig (wichtig: unpasteurisiert!).
Es muss nicht erntefrischer Knoblauch sein, allerdings sollte er auch nicht schon ganz trocken sein, geschweige denn dunkle Stellen, die auf Schimmelbefall hinweisen, haben.
Knoblauch geschält und die Zehen auf zwei Gläser (500ml) verteilt:
Mit Honig aufgefüllt und Gläser verschlossen:
In den nächsten Tagen wird der Honig dem Knoblauch viel Flüssigkeit entziehen und sich dadurch verflüssigen. Die Zehen treiben anfangs nach oben und schwimmen über der Oberfläche. Deswegen muss das Glas in den ersten 7-14 Tagen wenigstens 2x täglich auf den Kopf gedreht werden, damit alle Zehen wieder vom Honig bedeckt sind. Es wird eine ziemlich klebrige Angelegenheit, vor allem, wenn die Gärung anfängt und der Druck den Honig an den Gummis rausdrückt. Ein Teller als Unterlage kann ich dringend empfehlen.
Nach wie vielen Tagen die Zehen soweit absinken, bis sie auch ohne "Glas auf den Kopf stellen" von Flüssigkeit bedeckt sind, kann ich leider nicht sagen, da ich mein Glas nach 3 Wochen irgendwo weit hinten ins Regal und damit aus meinem Blickfeld verbannt (und deswegen auch vergessen) habe
Geduld lohnt sich hier, es wird empfohlen, das Ganze für mind. 5 Monate fermentieren zu lassen.