Rot-Blaue Pflanzenlampen

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Im Onlinehandel sind günstige LED-Pflanzenlampen mit oft nur rot-blauer LED-Bestückung und meistens relativ geringer Leistung erhältlich. Ganz besonders beliebt sind die Versionen mit mehreren Schwenkarmen, Timer und USB-Netzteilen oder die günstigen Panels für wenige Euro. Rot-blaue Pflanzenbeleuchtung hat zwar immer noch ihre Berechtigung für einzelne Anwendungsbereiche, ist aber eigentlich nicht mehr der letzte Stand der Technik.

Der erste Ansatz bei LED-Pflanzenlampen war, dass man nur mit bestimmten roten und blauen Wellenlängen beleuchtet, da sich dort die beiden Maxima der Photosynthese befinden. Die Idee war, man spart sich die Energie für den Rest des Spektrums ein. In der Praxis und weiteren Versuchen hat man gemerkt, dass auch die restlichen Spektren mehr oder weniger gut verwertet werden und dass nur das Bedienen der beiden Maxima nicht immer zu guten Ergebnissen führt. Es wird nämlich nicht nur Energie für die Pflanzen gewonnen und in Form von Zuckerstoffen gespeichert, sondern es werden auch diverse andere Stoffe erzeugt, die z.B. Auswirkungen auf das Aroma oder den Vitamingehalt haben. Dafür werden Spektralbereiche zwischen rot und blau genutzt.

In der Natur wäre es übrigens seltsam, wenn sich die Pflanzen nur kleine Wellenlängenanteile des sichtbaren Sonnenlichtspektrums heraus picken und den großen Rest komplett ungenutzt lassen würden. Der gesamte Bereich zwischen 400 und 700 nm wird mehr oder weniger effektiv für die Photosynthese genutzt.

Dass die Wirksamkeit von grünem Licht begrenzt ist liegt daran, dass wegen der Blattfarbe dieses Licht reflektiert wird. Allerdings wird davon nicht alles reflektiert, sondern ein Teil des Lichts auch absorbiert. Beim Licht, das ins Blatt hereindringt, passiert zusätzlich noch eine kleine Verschiebung der Wellenlängen. Das kann man sich so vorstellen, dass die einfallenden Photonen durch die Blatthaut abgebremst werden und sich dadurch die Wellenlänge verlängert, also etwas in Richtung Rot verschiebt. Das grüne Licht hat auch einen Effekt für die Photosynthese, wenn auch einen etwas reduzierten.

Heute benutzt man im Massenanbau Pflanzenlampen mit nur roten und blauen LEDs oft nur noch für die Tageslichtergänzung wo das Licht etwas zu schwach ist. Man bedient zwei Bereiche, in denen die Photosynthese ihre Maxima hat mit LED-Licht und erhält den Rest über das Tageslicht. Wo kein oder fast kein Tageslicht zur Verfügung steht, nimmt man meistens weißes Licht, das man um verschiedene andere Wellenlängen, meistens im Bereich des blauen oder roten Spektralbereichs ergänzt. Man sorgt also dafür, dass ein Großteil (Teilspektrum) oder der Gesamtbereich (Vollspektrum) des sichtbaren Lichtspektrums abgedeckt wird.

Bei einigen Pflanzenarten triggern Veränderungen des Sonnenlichts noch weitere Dingen an, wie die Blütenbildung oder das Längenwachstum. Das ist z.B. der Grund warum man beim Hanfanbau bei der Beleuchtung zwischen Wachstum und Blüte unterscheidet. Bei Chilipflanzen ist das kaum relevant. Chilipflanzen scheinen am besten zu wachsen, blühen und zu fruchten, wenn das Licht der Beleuchtung dem von schönem Wetter gleicht. Gut geeignet ist weißes LED-Licht mit einer Lichttemperatur von 3500K und einem guten CRI ab 0,8. Je nach Spektrum der LED fällt die Lichtintensität am Ende des Rotbereich stark ab. In diesem Fall kann man das Spektrum durch rotes LED-Licht ergänzen.
 
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