Nachtschattengewächse, zu denen auch Paprika und Chili gehören, enthalten in den Pflanzenteilen und Früchten mehr oder weniger große Mengen giftiges Solanin. Bei Paprika und Chili ist der Solaningehalt in den Früchten allerdings so niedrig, dass man davon mehrere Kilo unreife Früchte auf einmal essen müsste, bis erste Vergiftungserscheinungen auftreten können. Andere Teile von Chili- und Paprikapflanzen, wie die Blätter enthalten mehr Solanin als die Früchte. In verschiedenen Ländern Asiens isst man Chiliblätter in verschiedenen Gerichten. Anderswo wird abgeraten, Chiliblätter zu verzehren. Daher stellt sich die Frage, ob die Blätter von Chilipflanzen unbedenklich gegessen werden können oder nicht.

Bei Capsicum annuum, zu denen viele Paprika- und Chilisorten gehören, enthalten die Blätter bis etwa 500ppm, also bis 50mg/100g Solanin. Der Wert bezieht sich immer auf die Frischware. Bei anderen Capsicum-Arten dürfte der Gehalt an Solanin ähnlich sein. Der Solaningehalt von Paprika- und Chiliblättern liegt damit sogar höher als der von unreifen Tomaten. Unreife Tomaten enthalten bis zu 32mg/100g Solanin.

Ab einer Aufnahme von etwa 200mg Solanin fangen bei Erwachsenen erste Vergiftungserscheinungen an. Zu diesen Vergiftungserscheinungen des Alkaloids gehören Benommenheit, Berührungsüberempfindlichkeit (Hyperästhesie) und erschwerte Atemtätigkeit (Dyspnoe). Bei Verzehr über die 200mg hinaus treten weitere, schwerere Vergiftungserscheinungen auf. Bereits die Aufnahme von 400mg Solanin kann für Erwachsene tödlich sein. 1 bis 2 EL gehackte Chiliblätter, wie sie in verschiedenen Ländern Asiens im Essen verwendet werden, kann man noch als weitestgehend unbedenklich ansehen. Große Mengen Chiliblätter sollte man jedoch nicht zu sich nehmen. Sicherer als ein Rohverzehr oder das direkte Mitkochen im Essen ist es, wenn man bereits vorher den Solaningehalt reduziert. Solanin ist zwar bei 25°C nicht wasserlöslich aber bei höheren Temperaturen. Es zerfällt beim Kochen nicht, sondern geht in das zum Kochen verwendete Wasser über. Mit Abkochen und Wegschütten des Kochwassers kann man den Solaningehalt bis um etwa ein Drittel reduzieren.

Quelle Solaninwert C. annuum: http://www.naturalmedicinefacts.info/plant/capsicum-annuum.html
Quelle Solaninwert Tomaten: https://www.bzfe.de/inhalt/verbraucherschutz-6295.html

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Bild: Capsicum chinense, Sorte Trinidad Hornet

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