Überwintern von Chilipflanzen

In dieser Anleitung werden vier Methoden beschrieben, wie man Chilipflanzen erfolgreich überwintern kann. Eine Überwinterung kann sich bei Chilipflanzen der Arten Capsicum chinense oder Capsicum pubescens und bei Wildarten lohnen. Diese Capsicum-Arten tragen in der zweiten Saison häufig besser als in der ersten Saison. Man möchte manchmal auch einfach seine Lieblingspflanzen aus der Saison mit in die nächste Saison nehmen. Chilipflanzen der anderen Capsicum-Arten lassen sich ebenso überwintern. Aber besonders Capsicum annuum und Capsicum baccatum wachsen in der Anzucht recht zügig, weshalb es bei diesen beiden Capsicum-Arten oft einfacher ist, sie jedes Jahr neu auszusäen.

Möglichkeit 1: Überwintern an einem hellen und kühlen Standort
Möglichkeit 2: Überwintern an einem warmen Standort
Möglichkeit 3: Kaltüberwintern
Möglichkeit 4: Stecklinge schneiden, bewurzeln und überwintern

Bei allen vier Möglichkeiten der Überwinterung sollte darauf geachtet werden, dass die Chilipflanzen vor dem Überwintern gesund und möglichst schädlingsfrei sind. Entdeckt man Schädlinge, sollten diese gleich bekämpft werden. Die Erde muss frei von Engerlingen sein, damit diese nicht über den Winter die Wurzeln wegfressen.

Möglichkeit 1:
Am einfachsten funktioniert das Überwintern von Chilipflanzen an einem hellen und kühlen Standort, wie z.B. im unbeheizten Treppenhaus eines Wohnhauses. Chilipflanzen wachsen bei kühlen Temperaturen nur wenig oder gar nicht weiter. Schädlinge vermehren sich langsamer als an einem warmen Standort. Damit die Pflanzen weniger Platz benötigen, kann man sie vor dem Überwintern zurückschneiden, den Wurzelballen etwas einkürzen und sie in einen kleineren Topf umtopfen. Die Pflanzen sollten sicherheitshalber mit einem milden Pflanzenschutzmittel behandelt werden, damit sie schädlingsfrei sind. Zum Rückschnitt vor dem Überwintern siehe auch die folgende Anleitung.

Bei kühlen Temperaturen brauchen Chilipflanzen nur wenig Wasser. Stehen sie längere Zeit zu nass, werden die Wurzeln geschädigt. Wichtig ist daher, dass die Pflanzen nur wenig gegossen werden aber nicht austrocknen.

Möglichkeit 2:
Beim Überwintern an einem warmen Standort besteht immer die Gefahr, dass man sich unbemerkt Schädlinge mit ins Haus nimmt und diese sich drinnen schnell ausbreiten und weitere Zimmerpflanzen oder die Anzucht für die nächste Saison befallen. Wenn die Chilipflanzen vor dem Überwintern zurückgeschnitten werden, haben sie weniger Blätter und bieten damit Schädlingen auch weniger Angriffsflächen. Die Chilipflanzen sollten vor dem Überwintern sicherheitshalber mit einem (milden) Pflanzenschutzmittel behandelt werden.

Licht und Temperatur müssen zusammenpassen. Dabei gilt grundsätzlich, je wärmer es ist, desto mehr Licht brauchen die Chilipflanzen. Stehen Chilipflanzen zum Überwintern drinnen an einem warmen Standort, sollte genug Licht zur Verfügung stehen. Am besten beleuchtet man die Chilipflanzen zusätzlich mit einer Pflanzenlampe.

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Bild: Überwinterung an warmen Standort mit zusätzlicher LED-Beleuchtung

Möglichkeit 3:
Bei der Kaltüberwinterung werden die Chilipflanzen stark zurückgeschnitten und alle Blätter entfernt. Evtl. wird noch der Wurzelballen gekürzt und in einen kleineren Topf umgetopft. Die Pflanzen werden bei sehr kühlen Temperaturen zwischen etwa 6 und 12°C überwintert. Bei diesen Temperaturen wachsen Chilipflanzen praktisch nicht mehr. Wichtig ist auch hier, dass die Pflanzen nur sehr sparsam gegossen werden aber nicht völlig austrocknen. Schädlinge sind bei dieser Überwinterungsmethode selten ein Problem. Da die Temperaturen niedrig sind, ist aber teilweise mit Ausfällen zu rechnen, besonders wenn die Wurzeln gleichzeitig zu feucht gehalten werden.

Möglichkeit 4:
Bei dieser Methode schneidet man Stecklinge, lässt diese Wurzeln bilden und bringt sie über den Winter. Die Überwinterung über Stecklinge hat den Vorteil, dass Stecklinge meistens weniger Platz brauchen als Töpfe mit Pflanzen. Gleichzeitig kann die Sorte zusätzlich über die Stecklinge weiter vermehrt werden. Nachteil ist, dass die Stecklinge rechtzeitig geschnitten werden müssen und es manchmal schwierig ist, die Stecklinge zu bewurzeln. Werden die Stecklinge zu spät geschnitten, wenn die Pflanzen draußen bereits Kälte abbekommen haben, bilden die Stecklinge oft keine Wurzeln mehr und gehen ein. Da nicht immer alle Stecklinge Wurzeln bilden, sollte man lieber ein paar Stecklinge mehr schneiden als man benötigt. Die Stecklinge kann man in Wasser stellen, in feuchte Erde, Quelltabs, Steinwolletabs, Kokostabs oder in Eazy Plugs. Siehe dazu auch die Anleitung Vermehrung über Stecklinge.

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