Warum einige Empfehlungen für Pflanzenlampen für die Chilianzucht nicht passen

In vielen Growshops gibt es Empfehlungen für die Flächen, die mit Pflanzenlampen beleuchtet werden können. Meistens sind die Empfehlungen in Licht für Wachstum und Blüte aufgeteilt. Doch passen diese Angaben auch zur Chilianzucht?

Viele der Empfehlungen aus den Growshops passen gut für den (illegalen) Hanfanbau. Für die Anzucht von Chilipflanzen und für den Indoor-Anbau von Chilis sind die oft angegebenen hohen PAR-Werte gar nicht nötig. Meistens sind bei der Anzucht von Chilipflanzen viel größere Flächen beleuchtbar als angegeben. Auch eine Trennung von Wachstum und Blüte ist bei der Beleuchtung von Chilipflanzen nicht notwendig. Bei Chilipflanzen lassen sich mit der gleichen LED-Beleuchtung sowohl die Anzucht als auch die älteren Indoor-Pflanzen beleuchten. In der folgenden Tabelle sieht man, dass sich die Empfehlungen eines Vertreibers von Pflanzenbeleuchtung für Chilis (vermutlich auf C. annuum bezogen) und Hanf deutlich unterscheiden:

PflanzeMin (μmol/s/m²)Max (μmol/s/m²)Typisch (μmol/s/m²)
Chili120300180
Cannabis, Wachstum280550350
Cannabis, Blüte6501000850
Quelle: MechaTronix - Typical PPFD and DLI values per crop (horti-growlight.com)

Bei Chilipflanzen kann man also davon ausgehen, dass man mit etwa einem Viertel der Beleuchtungsstärke auskommt, die für Hanf und Blüte angegeben wird.

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Bild: LED-Pflanzenbeleuchtung für Chilipflanzen

- Anleitungen Technik und Beleuchtung
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Vielen Dank für den interessanten Beitrag. Was wäre die Auswirkung, wenn man Chilipflanzen im Growzelt statt mit 300 μmol/s/m² mit mehr z.B. mit 600 μmol/s/m² bestrahlt. Hat das negative Auswirkungen?
 
Eine negative Auswirkung ist die Stromrechnung, die teurer wird.
 
Ich verstehe, ist wahrscheinlich eher eine Frage für eine Biologin und nicht für das Chiliforum. 🤭
 
Ich verstehe, ist wahrscheinlich eher eine Frage für eine Biologin und nicht für das Chiliforum. 🤭
Nicht wirklich. Chillies können durchaus Brandschäden auf den Blättern von zu intensivem Licht haben. Ich weiß ja nicht, warum man mehr Licht als nötig draufballern sollte. Ich kann mir höchstens vorstellen, daß ein "Mischanbau" Dröhntannen/Chillies geplant ist. Und da brauche ich dann keine Biologen, sondern einfach eine Pflanze, die ich mit in den Anbau reinstelle ... dann sehe ich schon, wie gut das den Chillies bekommt ...
 
Bei mir hängen die Rocotoblätter neuerdings, als würden die Pflanzen, die runterklappen, wenn ich sie ins Zelt unter die LED-Lampe stelle. Da habe ich mich gefragt warum? Im anderen Forum meinte jemand, das es an zu wenig Wasser liegen könnte. Das kann ich aber inzwischen ausschließen. Leider habe ich kein Messgerät, um die Lichtintensität zu messen.

Aber ChatGPT hat mir die Frage schon beantwortet:
Bei einer übermäßigen Belichtung mit LED-Licht können mehrere biochemische Prozesse in der Photosynthese gestört werden, darunter:
1. Photoinhibition: Dies bezieht sich auf die Hemmung der Photosynthese durch zu viel Licht, was zu Schäden an den Photosystemen führen kann.
2. Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS): Übermäßiges Licht kann die Produktion von ROS erhöhen, die oxidative Schäden in der Pflanze verursachen können.
3. Störung der Kohlenstofffixierung: Ein zu hoher Lichtstrom kann die Kohlenstofffixierung stören, insbesondere die Calvin-Benson-Zyklusreaktionen, was zu einem Ungleichgewicht zwischen der Lichtabsorption und der Kohlenstoffassimilation führt.
4. Photodestruction von Chlorophyll und Proteinen: Übermäßiges Licht kann zu einer Beschädigung von Chlorophyllmolekülen und Proteinen führen, die für die Photosynthese essentiell sind.
5. Stressreaktionen: Die Pflanze kann Stressreaktionen auslösen, wie z.B. die Bildung von Stressproteinen und die Aktivierung von Signalwegen zur Anpassung an die veränderten Bedingungen.
Diese Störungen können sich in einer verminderten Effizienz der Photosynthese und einer beeinträchtigten Gesundheit der Pflanze manifestieren.

Werner, gut stell mal eine Pflanze rein. Liebe Grüße Caps
 
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Wie jetzt? Ich brauche gar kein Forum?
Nur ChatGPT? Na dann lass mal krachen liebe Werner…
 
Ich hatte nur gefragt und oben die Antwort mit der Stromrechnung bekommen. Werner hat übrigens Beitrag #5 geschrieben. Parallel habe ich meine Frage einfach auch mal anderswo gestellt und eine gar nicht schlechte Antwort erhalten. Inzwischen konnte ich auf diesem Weg auch erfahren auf welche Höhe ich die FLORIS Pflanzlampe hängen muss, um auf die oben maximal empfohlene Intensität von 300 bzw. 180 μmol/s/m² zu kommen. Ich weiß nicht, ob Du ein Forum brauchst Stone. Ich finde es schon interessant. In diesem Sinne ein schönes Wochenende. Liebe Grüße Caps
 
Draußen bekommen die Chilipflanzen mittags durchaus viel mehr als 600μmol/s/m² in der direkten Sonne. Wenn es dann Blattschäden gibt, ist das überwiegend durch die UV-Strahlung der Sonne. Es gibt bei der Photosynthese eine Sättigung, also einen Bereich, ab dem mehr Licht kaum noch zu einer Steigerung der Photosynthese führt. Wenn man in den Sättigungsbereich der Photosynthese mit einer Pflanzenlampe kommt, sorgt das nur für unnötig hohen Energieverbrauch. Mehr als 300μmols/s/m² braucht man deshalb bei Chilipflanzen nicht unbedingt, zumindest bei den meisten Capsicum annuum oder Capsicum pubescens.

Bei Rocotos (Capsicum pubescens) sollte man beachten, dass sie etwas mehr Wasser brauchen als die meisten anderen Capsicum-Arten. Die Rocotos sollte man ähnlich wie Tomaten behandeln, nicht zu feucht aber auch nicht austrocknen lassen.
 
Werner, gut stell mal eine Pflanze rein.
Nö, ich habe überhaupt keine Lampen in Betrieb. Ich gehöre zu der Fraktion, die schon seit Jahren ihre Chillies mit Naturlicht großziehen. Weshalb ich natürlich nicht wie manche hier im September, Oktober oder November mit dem Anbau anfange. Auch etwas Spargeln finde ich jetzt nicht tragisch. Und auf optimale Erträge lege ich auch keinen Wert, weshalb ich auch fast ausschließlich organisch dünge.

Dafür lege ich Wert auf aromatische Chillies. Und auch Sorten, die mir besonders schmecken.

Deine Versuche mit den 2x maximaler nützlicher Lichtmenge für Chillies mußt Du also selber machen :)

Die Chat GPT-Antworten finde ich ... naja, witzig.

Mit großen Pflanzen kann man viel anstellen. Kleinere Chilipflanzen vertragen aber massive Überbeleuchtung nicht - such mal hier im Forum nach "Sonnenbrand". Das alles genauer zu beschreiben würde jetzt aber zu weit führen. Ich würde es aber als totale Energieverschwendung ansehen, wenn man ausgewachsene Chilipflanzen mit dem doppelten des vernünftigen Maximalwertes an Licht "bombt". Man beleuchtet doch auch nicht die Wohnung mit 400W Baustrahlern, wenn wenige W LED reichen?

Noch mal: Warum also sollte man das machen wollen?

P.S.: @Caps - es wäre nett, wenn Du Dich vorstellen würdest.
 
Ich habe einfach die oben angegebene maximale Lichtintensität als Beispiel mal zwei genommen. 🤭 Ob das so vorliegt, ist wie gesagt, ohne Messgerät unbekannt. Es macht aber wirklich sehr viel Spaß sich mit Euch, freundlich (und gar nicht besserwisserisch) auszutauschen. Genauso wünsche ich mir das in einem Forum, in dem ich mich wohlfühlen möchte.
 
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Was ich interessant finde, ist, dass meine Rocoto-Pflanzen ihre Blätter abwinkeln, um die durch Licht exponierte Fläche zu verkleinern. Die Blätter sind dabei nicht schlaff, wie bei Wassermangel. Das habe ich bisher nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen und auch noch nirgends gelesen. Eine Dimmung meiner Lampe um ca. 25% führte zu einer normalen Blattstellung.
 
Das alles genauer zu beschreiben würde jetzt aber zu weit führen.
Ja, bitte nicht. Ich habe das Forum schon seit Jahren ab und an mitgelesen. Sonnenbrand hat mit UV-Strahlen zu tun. Es sind keine UV-LED in der Lampe.
Ich würde es aber als totale Energieverschwendung ansehen, wenn man ausgewachsene Chilipflanzen mit dem doppelten des vernünftigen Maximalwertes an Licht "bombt". Man beleuchtet doch auch nicht die Wohnung mit 400W Baustrahlern, wenn wenige W LED reichen?
Es würde mich freuen, wenn militärischer Sprachgebrauch hier im Forum keine Anwendung findet, da gerade anderswo wirklich Bomben fallen / gebombt wird und wir uns hier nicht im militärischen Kontext bewegen.
Noch mal: Warum also sollte man das machen wollen?
Mit hypothetischen Fragen, holt man einige voll ab. 🥱

In diesem Sinne einen schönen Samstag.
 
Es würde mich freuen, wenn militärischer Sprachgebrauch hier im Forum keine Anwendung findet,
also ich persönlich -Baujahr ganz frühes 1963- finde es mittlerweile beinahe unerträglich, wenn ganz normaler Sprachgebrauch "unserer" Generation in irgendeine Richtung interpretiert oder gar als Anlass zu Vorwürfen gezogen wird.
Ich erinnere an den unsäglichen Disput betreffs "Schaumküsse"...
Sollen wir "Ü60" jeden Satz durch die KI jagen, bevor wir etwas posten dürfen, ohne gleich -wenn auch moderat- angegangen zu werden?
 
Ja, bitte nicht. Ich habe das Forum schon seit Jahren ab und an mitgelesen. Sonnenbrand hat mit UV-Strahlen zu tun. Es sind keine UV-LED in der Lampe.
Dazu reicht es, wenn die Pflanzen zu nahe an die Beleuchtung heranwachsen. UV verstärkt den Effekt nur.

Du unterhältst Dich ja gerne mit Dir selbst ... 4 Postings in Folge. Also lassen wir es dabei ... das moralinsaure Zeug kann ich nicht mehr ab. Unsere Generation (danke Josch) hat gegen viele Ungerechtigkeiten der Welt demonstriert (Nato-Doppelbeschluss, Diktaturen jeder Art usw.). Wenn eine jetzige Generation meint, man könnte mit Sprach- und Karl May-Verboten da aufholen, dann bitteschön. Die Trumpies verbieten wieder Bücher, die andere Seite übt sich in Cancel Culture. Ich muß nicht Deiner Meinung sein und Du nicht meiner. Nennt sich Toleranz.

EOD.
 
Was ich interessant finde, ist, dass meine Rocoto-Pflanzen ihre Blätter abwinkeln, um die durch Licht exponierte Fläche zu verkleinern. Die Blätter sind dabei nicht schlaff, wie bei Wassermangel. Das habe ich bisher nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen und auch noch nirgends gelesen. Eine Dimmung meiner Lampe um ca. 25% führte zu einer normalen Blattstellung.
Dann haben sie vor dem Dimmen viel mehr Licht als benötigt bekommen. Erwähnt ist etwas in diese Richtung in der Chili-FAQ:
83 ) Woran erkennt man, dass Chilipflanzen genug Licht hatten?
Chilipflanzen zeigen an, wenn ihnen das Licht reicht. Dazu sollte man sie nachmittags oder abends beobachten. Die großen Blätter reduzieren dann ihre Ausrichtung zum Licht, meist indem sie nach unten hängen. Die oberen und jungen Blätter sowie bei Keimlingen die Keimblätter stellen sich hingegen gerne auf, zeigen also mit den Spitzen nach oben. Dabei ist aber zu beachten, dass die Blätter auch herunter hängen können, wenn die Pflanzen zu wenig Wasser haben.
Es würde mich freuen, wenn militärischer Sprachgebrauch hier im Forum keine Anwendung findet, da gerade anderswo wirklich Bomben fallen / gebombt wird und wir uns hier nicht im militärischen Kontext bewegen.
Und mich würde es freuen, wenn solche Dinge in privaten Nachrichten diskutiert werden oder am besten gar nicht, denn das führt nur zu Unfrieden.
 
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