Weichhautmilben sind sehr klein (ca. 0,2 mm) und mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Selbst mit einer Lupe oder einem einfachen Mikroskop sind sie schwer zu finden. Die Haut einer erwachsenen Weichhautmilbe ist glänzend und die Farbe von der Wirtspflanze abhängig. Die Larven sind transparent und ca. 0,1 mm groß. Weichhautmilben fühlen sich besonders in warmer und feuchter Umgebung wohl. Sie befallen bevorzugt die Neuaustriebe. Die befallenen Neuaustriebe verkümmern und sterben später ab. Dadurch bilden sich bei Chilipflanzen kaum noch Blüten und Früchte und die Pflanze wird stark im Wachstum gehemmt. Bei einem starken Befall kann die Pflanze sogar eingehen.

Zur biologischen Bekämpfung von Weichhautmilben kann man die Raubmilben Amblyseius barkeri und Amblyseius cucumeris einsetzen. Diese Raubmilben fühlen sich bei ähnlichen Bedingungen wie die Weichhautmilben wohl. Oft werden die Raubmilben in Tüten mit Granulat zusammen mit Beutetieren (zum Überleben und damit sich die Raubmilben weiter vermehren können) geliefert. Diese Tüten hängt man einfach ins obere Drittel des Blattwerks der Pflanzen und feuchtet die Tüten gelegentlich etwas mit einer Sprühflasche an. Die Tüten bleiben bis zu 8 Wochen in den Pflanzen hängen.

Es gibt kaum Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland eine Zulassung zur Behandlung von Gemüsepaprika gegen Weichhautmilben haben. Ein Mittel zur Behandlung gegen Milben ist z.B. "Vertimec" mit dem Wirkstoff Abamectin, das allerdings bei Gemüsepaprika eigentlich nur zur Behandlung von Spinnmilben zugelassen ist. Das Mittel hat aber auch Zulassungen gegen Weichhautmilben bei anderen Kulturen. "Milben-Ex Kiron" hat zwar Zulassungen im Obst- und Gemüsebau aber keine für Gemüsepaprika. Für den Bereich Haus und Kleingarten sind die beiden genannten Mittel auch nicht zugelassen, und es gibt zusätzliche Auflagen bei der Anwendung.

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Vertimex hat den Wirkstoff Abamectin, ich verwende Abamectin schon seit Jahren sehr erfolgreich gegen Weichhautmilben.
Bei uns ist das Produkt für die Verwendung im Gewächshaus zugelassen. Gibt es aber nur für professionelle Anwender mit Pass.
Ich bin immer noch begeistert von der chemischen Struktur der Substanz (https://en.wikipedia.org/wiki/Abamectin), die von einem Bodenbakterium (Streptomyces avermitilis) gebildet wird, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich mich ein paar Jahre mit der Suche von Wirksubstanzen aus Streptomyces beschäftigt habe.

Die Wartezeit liegt bei nur 3 Tagen. Haben wir Früchte, die für den Verzehr bestimmt sind, so werden die natürlich vor der Behandlung geerntet.
Danach hat man locker 10 Tage Zeit bis zur nächsten Ernte, also mehr als das dreifache der Wartezeit.
 
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