Blütenendfäule

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Die Blütenendfäule ist eine Stoffwechselerkrankung, deren Ursache noch nicht vollständig erforscht ist. Es ist aber bekannt, dass die geschädigten Früchte schlecht mit dem Nährstoff Calcium versorgt werden. Es handelt sich nicht um eine Pilzerkrankung.

Tomatenfrüchte zeigen an der Blütenansatzstelle zuerst einen dunkelbraunen bis grauen, wässrigen Fleck. Das Gewebe verändert sich und trocknet an dieser Stelle ein und verhärtet. Paprika- und Chilisorten mit großen oder langen Früchten bekommen verhärtete, dunkle Nekrosen (braunes bis graues abgestorbenes Gewebe) an der Spitze der Frucht. Überwiegend Sorten mit großen oder langen Früchten sind von Blütenendfäule betroffen, Sorten mit kleinen Früchten normal nicht.

Das Calcium wird mit dem Transpirationsstrom aus dem Boden durch die Wurzeln und durch die Pflanze transportiert. Calciumverbindungen sind innerhalb der Pflanze und der Früchte relativ schlecht transportierbar. Die Früchte verdunsten weniger Wasser als die Blätter und werden daher auch schlechter mit Calcium versorgt als der Rest der Pflanze. Unregelmäßige Wasserversorgung, Unterversorgung mit Calcium oder Überversorgung mit Kalium oder Magnesium (blockiert Aufnahme von Calcium) fördern die Blütenendfäule. Diese Punkte sollte man prüfen wenn Blütenendfäule auftritt.

Bei Topfkultur kann der Calciumvorrat im Substrat aufgebraucht sein, wenn nur mit Regenwasser oder sehr weichem Leitungswasser gegossen wird oder Regen das Calcium aus dem Substrat auswäscht. Da Pflanzen auch Nährstoffe über die Blätter aufnehmen können, bietet sich bei Blütenendfäule eine mehrmalige Blattdüngung mit Calcium (z. B. GABI Obstbaum-Calciumdünger - flüssig etc.) an. Die Blattdüngung hat den Vorteil, dass das Calcium dadurch gleich dort ankommt wo es gebraucht wird, ohne es den langen Weg von der Wurzel bis in die letzten Fruchtspitzen zu transportieren. Bei Anbau im Beet sollte man den pH-Wert des Bodens überprüfen und einen zu sauren Boden bis zu einem leicht sauren bis maximal neutralen pH-Wert aufkalken.
 
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Zur Blattdüngung mit dem Gabi Ostbaumdünger gibt man den Inhalt des unteren Teils der Verschlusskappe (=6 ml) auf 2 Liter Wasser. Das entspricht einer 0,3%igen Düngelösung. Der Dünger sollte nicht mit anderen Düngern vermischt werden.
Für eine abweichende Konzentration muss man die Dosierung mit der Verschlusskappe entsprechend verändern.

Tomaten: 0,2%ig, 5-6 mal ab Blühbeginn anwenden
Paprika: 0,3%ig, 5-6 mal ab Blühbeginn anwenden
 
Was ich beobachten konnte ist das die Blütenfäule vermehrt bei kühlem Und feuchtem Wetter Auftritt.
Bei solchem Wetter wie im Moment gab's bis her nie Probleme damit obwohl überwiegend wegen des Düngers mit Regenwasser gegossen wird .
 
Was ich beobachten konnte ist das die Blütenfäule vermehrt bei kühlem Und feuchtem Wetter Auftritt.
Bei mir im Gewächshaus ist es eher umgekehrt. Dort tritt die Blütenendfäule öfters bei heißem Wetter auf. Das Gießwasser hat eine hohe Wasserhärte. Ich vermute, da geht die Calciumversorgung einfach an den Früchten vorbei. Über die Blätter wird bei Hitze viel Wasser verdunstet. Über die Früchte nicht so viel. Das Verhältnis wird sich bei Hitze mehr zu den Blättern verschieben, weshalb die Früchte weniger abbekommen.

Bei kühlem Wetter dürfte der Mechanismus anders aussehen. Dann wird vielleicht durch Regen ein Teil des Calciums aus dem Substrat in den Töpfen ausgewaschen, zumindest wenn sie draußen stehen. Die Aufnahme über die Wurzeln wird jedenfalls schlechter. Es wird weniger Wasser über die Blätter verdunstet, also kommt unten über die Wurzeln weniger Wasser mit Nährstoffen nach. Die Temperatur hat auch Einfluss darauf wie transportabel verschiedene Calciumverbindungen sind. Diese lösen sich bei kühlen Temperaturen schlechter im Wasser und gelangen so nicht mehr ausreichend zu den Wurzeln.
 
Da wären wir ja wieder beim Thema die Pflanzen mit Wasser ein zu nebeln.
Da die Blätter die Nährstoffe auch von den Blättern aufgenommen wird .
 
Beim Einnebeln kann man ja gelegentlich einen Calciumdünger, aufgelöst in weichem Wasser verwenden. Hartes Leitungswasser aber besser nicht. Die darin enthaltenen Calciumverbindungen sorgen eher für Kalkflecken auf den Blättern, als dass sie gut aufgenommen werden.
 
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