Hansdampf!

Gestern habe ich wieder einmal erfahren, warum es besser ist Schäden am Haus gleich ordentlich zu beseitigen, auch wenn es mehr Zeit und Geld kostet.

Im Haus wurden damals neu auf den Markt gekommene Wasserleitungen verlegt. Das Kupfer war weicher, man konnte die Leitungen mit entsprechendem Werkzeug leicht biegen, was durchaus Vorteile bei der Verlegung hatte. Winkel wurden gebogen anstatt entsprechende Stücke einzulöten. Leider waren diese Leitungen Müll. Nach mehreren Jahren gab es die ersten Rohrbrüche. Der Hersteller ging pleite. Viele Leute haben nach wenigen Jahren diese Leitungen für viel Geld wieder aus den Wänden entfernt. Mittlerweile sind bei uns im Haus alle diese Leitungen ausgetauscht. Unten wurde erst später ausgebaut und deshalb gleich andere Leitungen verlegt.

Die letzten Undichtigkeiten gab es vor einigen Jahren im Badezimmer oben. Das Wasser lief durch die Decke in das Badezimmer darunter. Mein Vater hatte im unteren Badezimmer die Wände neu verkleidet, da es ein paar Monate vorher schon einen anderen Rohrbruch gab. Anstatt alles nach dem weiteren Rohrbruch nochmal zu öffnen und richtig trocknen zu lassen wurde einfach später eine weitere Verkleidung davor gesetzt. Es war vermeintlich wieder alles trocken.

Ich habe mich die letzten Wochen immer wieder gewundert, warum es knackt wenn man gegen die Wand drückt und dass es an verschiedenen Stellen nachgibt. Das Bad sollte sowieso renoviert werden. Also habe ich erst die erste Schicht Verkleidung abgemacht. Dann traf mich fast der Schlag. Eine ganze Schicht verfaultes Zeug kam zum Vorschein. Das konnte ich so mit der Hand von der Wand machen. So einen Sch… habe ich noch nie gesehen.

Jetzt steht ein Entfeuchtungsgerät dort. Es wird mehre Wochen trocknen müssen, bevor überhaupt irgendetwas weiter gemacht werden kann.

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Hier sieht man, dass fast die ganze Wand nass ist. Man sieht auch jede Menge Ausblühungen. Der letzte Rohrbruch war im Bad darüber. Die Wasserleitungen zum oberen Bad laufen unter der Decke durch.

Oben ist die Wand feuchter als unten. Das schließt immerhin weitestgehend aus, dass Feuchtigkeit von außen durch das Erdreich in die Wand kommt. Das Wasser lief damals durch den Rohrbruch im oberen Badezimmer in die Wand. Das Wasser, das aus der Wand austrat, lief durch den Deckendurchbruch nach unten und tropfte durch die Holzverkleidung der Decke. Die Feuchtigkeit hat sich von oben bis nach unten ins Mauerwerk verteilt.

Als alles offen war, habe ich gleich noch mehr Dinge entdeckt, die mir nicht gefallen. Was auch damals gar nicht erlaubt war: Es laufen Stromleitungen über die Wand, die noch nicht einmal mit dem Bad zu tun haben.

Heutzutage dürfte man tatsächlich Leitungen in diesem Bereich legen, allerdings nur wenn sie tiefer als 6cm in der Wand liegen. Allerdings ist es Wahnsinn, in Querrichtung so tiefe Schlitze in eine tragende Außenwand zu machen, weshalb es in der Praxis von einer vernünftig arbeitenden Elektrofachkraft so nicht gemacht wird. Die Leitungen sind auch nicht mit entsprechenden Schellen befestigt sondern mit krumm geschlagenen Eisennägeln. Das Ganze ist nicht fachgerecht ausgeführt.

Die Wasserleitungen zur Armatur muss ich mir auch mal anschauen. Da sind nämlich Flecken im Gips unter der Armatur. Das deutet auf Rost hin. Vielleicht hat jemand eine Eisenschelle benutzt, um die Kupferleitung zu befestigen und dann zugegipst. Und das ist auch nicht gut, denn Kupfer und Eisen bilden zusammen mit Feuchtigkeit ein elektrochemisches Element. Gips und feucht funktioniert auch nicht.
 
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Also, wenn du soweiso alles neu machst nach und nach, würde ich es so machen wie meine Nachbarin, die hat nicht nur alle alten Leitungen rigoros entfernt, sondern auch zugänglichen Kanäle angelegt, auch im Bad, egal wo etwas undicht wird, rostet, kann man aufklappen und nachgucken, sieht von außen auf wie irgendwelche Zierleisten. Dieses Leitungen verlegen und zugipsen bedeudet halt immer die Wände aufreißen und Fliesen runterschlagen.
Ich habe ein Kabel vom heizlüfter mit der Schere durchtrennt und nun eine geschmolzene Schere, ein Kurzschluss mit vermutlich Kabelschmorung in der Wand.
Im gesammten Schlafzimmer gibt es keinen Strom mehr, am Sicherungskasten geguckt. Daran liegt das nicht, Steckdose ausgetauscht, auch nicht.
Jetzt kannste klopfen!
Viele Grüße
Gerd 🤠
 
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Ich lege demnächst noch eine weitere Wand dort frei. Dort kommen die Wasserleitungen aus dem Hausanschlussraum ins Bad rein. Wahrscheinlich lasse ich sie erneuern bis zur Armatur. Die Wasserleitung zur Toilettenspülung muss sowieso auch neu gemacht werden.

Ich werde die Wand wegen der Stromleitungen jedenfalls nicht tief in Querrichtung aufschlitzen, um die nötige Tiefe in der Wand zu gewährleisten. Daher packe ich die Leitungen in einen geschlossenen Kanal und setze eine Trockenbauwand mit Wandpanelen so davor, dass ein ausreichender Abstand zur Wand gewährleistet ist. Horizontale Schlitze können wegen der Statik ungünstig sein. Da diese Leitungen raus in den Außenbereich gehen, müsste ich sie ansonsten in den Nachbarraum umlegen, dort eine neue Wanddurchführung machen, außen die Klinker vom Sockel entfernen, die Leitungen außen neu verlegen und die Klinker neu setzen. Das ist mir zu viel Aufwand. Stilllegen der entsprechenden Stromkreise ist ungünstig, da sie mit der Außenbeleuchtung zu tun haben.

Immerhin ist im Bad alles über einen RCD (früher FI) angeschlossen. Die anderen Leitungen hängen an einem anderen RCD.

Es lässt sich leider nicht alles so gestalten, dass es einfach zu öffnen ist, damit man an alle Leitungen schnell ran kommt. Dort wo es geht mache ich das. Ich fotografiere die Leitungen aber, damit man später weiß wo sie liegen.
 
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Ich muss mich korrigieren. Die Leitungen sind noch in Schutzzone 1. Eigentlich dürften sie da überhaupt nicht liegen.

Neu auf einem anderen Weg legen ist schwierig. Das bedeutet im Hausanschlussraum oder im Nebenraum einen neuen Wanddurchgang machen und danach entweder Leitungsverlegung mit Kabelkanal draußen über den Sockel unter der Fassade oder mehrere Meter den Sockel aufschlitzen und nach der Verlegung neue Klinker in den Sockel setzen. Leider habe ich nicht mehr genug Ersatzmaterial dafür, weiß nicht ob ich die noch bekomme und brauche später noch welche für eine andere Ausbesserungsarbeit. Die Leitungen höher etwas legen, damit sie aus der Schutzzone 1 raus sind und dann in einer neuen Höhe nach außen bohren löst zwar das Problem drinnen, aber dann bin ich im Strukturputz der Fassade und muss wieder nach unten mit den Leitungen. Nachträglich einen Strukturputz flicken klappt meistens auch nicht gut. Da sieht man fast immer etwas.

Wenn die Leitungen ein paar Zentimeter höher angebracht werden, sind sie zum größten Teil aus der Schutzzone 1 raus. Allerdings gehen sie auf der rechten Seite wieder nach unten und sind dort leider wieder in der Zone 1 drin, fast egal wie man es macht. Da die Stromkreise mit RCD ausgestattet sind, kann man die Leitungen dort lassen, wenn sie z.B. mechanisch gegen Beschädigung durch Schrauben, Nägel oder Bohren geschützt sind (muss ich aber nochmal in der Norm nachschauen und überprüfen). Diesen Schutz könnte man dann zum Einen durch den Abstand der Trockenbauwand zur Wand machen, zum Anderen durch einen zusätzlichen Schutz vor die Leitungen, z.B. durch umlegen in ein geerdetes, geschlossenes Kabelführungssystem aus Metall. Schön ist halt anders.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass mein 2008 verstorbener Vater das als gelernter Elektriker nicht so wie es ist, sondern anders gemacht hätte. Der Ausbau erfolgte Ende der 70er zuerst oben im Haus, dann wurde draußen weiter gemacht, dann erfolgte der Ausbau in den 80ern unten im Haus, dann wurde draußen das Haus verputzt und der Rest gemacht. Es wäre also wahrscheinlich eine Gelegenheit dagewesen, die Leitungen nochmal umzulegen, bevor das untere Bad gemacht und draußen verputzt wurde.
 
Heute gibt's andere lösungen den früher.

Und ganz vom netz und draussen auf sonne-wind energy battery umsteigen?

Wieviel brauchste eigentlich und geht dass notfalls nicht mit eine verlängerungskabel, für schweissarbeiten oder so.

Oder einfach im herbst ne stecker in ne dose für die heizung, und keine feste verbindung mehr.
Es gibt auch heizekabel die mann eingräbt in die erde, ich habe einer von 45 watt für im zelt, die wird über 40°c.

Die hat mann auch für die dachrinne und wasserkübbel für tiere, schalten ein bei 2°c und aus bei 12°c, die haben ein eingebauter thermostat.
 
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So, ich habe nun identifiziert was mit den Leitungen ist. Die zwei Leitungen, die oben durch die Wand raus gehen, sind für einen Dämmerungsschalter verwendet. Wenn ich das Schütz in der Verteilung, das zum Dämmerungsschalter gehört, durch eine Zeitschaltuhr mit mehreren Kontakten oder einen Shelly Pro ersetze, kann ich diese Leitungen entfernen. Dämmerungsschalter und Schütz sind dafür da, um nachts die Außenbeleuchtung einzuschalten. Das geht aber auch über eine Zeitschaltuhr oder andere Schaltgeräte. Die Außenbeleuchtung ist sowieso auf LED umgerüstet, weshalb ich keinen Grund sehe, um sie durch andere zu ersetzen.

Die eine Leitung, die etwas tiefer in der Wand nach draußen geht, endet draußen in einer Dose und ist spannungsfrei. Die wird also eh nicht gebraucht und kann weg. Bei der anderen Leitung, die dort auch nach draußen geht, ist nicht ganz klar, für was sie gut ist. Mein Leitungssucher zeigt sie mir aber nur als Metall an und nicht als Leitung mit Netzspannung. Vermutlich ist sie wirklich spannungslos.

Da ich die Leitungen nicht komplett bis zur Verteilung zurückziehen kann, kürze und mantele ich die Leitungen dort ab, wo sie in den Raum kommen und lasse sie dort auf Klemmen in einer kleinen Verteilerdose enden. Damit sind sie aus der Schutzone um den Nassbereich raus.
 
Es ist bereits das nächste Problem aufgetaucht. Die Fliesen rund um den Ablauf im Boden und die am Rand auf dem Boden des Nassbereichs klingen hohl. Das habe ich gemerkt als ich mit einer Spachtel Silikonreste abgeschabt habe. Das deutet darauf hin, dass sich die Fliesen vom Boden lösen und darunter wahrscheinlich auch alles feucht ist. Egal ob man den Boden im Nassbereich fliest oder eine fertige flache Duschwanne in den Boden einlässt, muss darunter immer eine Abdichtung des Bodens gemacht werden. Vermutlich fehlt diese Abdichtung. Es gibt jedenfalls keine Abdichtbänder zur Wand hin, was mich vermuten lässt, dass es gar keine Abdichtung gibt oder nur im Bereich direkt um den Abfluss. Die Fugen zwischen den Fliesen mögen zwar die ersten Monate dicht sein, früher oder später geht bei jeder Benutzung der Dusche etwas Feuchtigkeit durch die Fugen durch. Ohne Abdichtung wird mit der Zeit der Boden feucht. Das heißt, im Nassbereich muss ich alle Fliesen entfernen und eventuell noch etwas mehr wegstemmen.
 
Also, die entfeuchtungsgerät würde ich austauschen für ne hitzekanonne, geht schneller und warme luft enthält mehr feucht also besser fürs absaugen nach draussen, und die hitze kommt auch gut in die mauer.🥵

Das licht draussen austauschen für eins mit solarpanel und wifi.:laugh:

Und ledlicht für drinnen geht auch auf schwachstrom, 12/24 volt.:thumbsup:
 
Es ist bereits das nächste Problem aufgetaucht. Die Fliesen rund um den Ablauf im Boden und die am Rand auf dem Boden des Nassbereichs klingen hohl. Das habe ich gemerkt als ich mit einer Spachtel Silikonreste abgeschabt habe. Das deutet darauf hin, dass sich die Fliesen vom Boden lösen und darunter wahrscheinlich auch alles feucht ist. Egal ob man den Boden im Nassbereich fliest oder eine fertige flache Duschwanne in den Boden einlässt, muss darunter immer eine Abdichtung des Bodens gemacht werden. Vermutlich fehlt diese Abdichtung. Es gibt jedenfalls keine Abdichtbänder zur Wand hin, was mich vermuten lässt, dass es gar keine Abdichtung gibt oder nur im Bereich direkt um den Abfluss. Die Fugen zwischen den Fliesen mögen zwar die ersten Monate dicht sein, früher oder später geht bei jeder Benutzung der Dusche etwas Feuchtigkeit durch die Fugen durch. Ohne Abdichtung wird mit der Zeit der Boden feucht. Das heißt, im Nassbereich muss ich alle Fliesen entfernen und eventuell noch etwas mehr wegstemmen.
Und wie legst du das trocken?
Gibt ne satte Stromrechnung.
Viele Grüße
Gerd 🤠
 
Ich nutze ein Entfeuchtungsgerät. Der Raum ist dadurch momentan immer 24°C warm oder noch wärmer, und das Gerät entzieht der Raumluft das Wasser. Alle paar Stunden schütte ich ein paar Liter Kondenswasser weg. Die Wand fühlt sich nicht mehr so nass an wie vor zwei Tagen. Bis alles richtig trocken ist wird aber noch ein paar Wochen dauern. Es wird natürlich einiges an Strom kosten.
 
Ich nutze ein Entfeuchtungsgerät. Der Raum ist dadurch momentan immer 24°C warm oder noch wärmer, und das Gerät entzieht der Raumluft das Wasser. Alle paar Stunden schütte ich ein paar Liter Kondenswasser weg. Die Wand fühlt sich nicht mehr so nass an wie vor zwei Tagen. Bis alles richtig trocken ist wird aber noch ein paar Wochen dauern. Es wird natürlich einiges an Strom kosten.
Markus das hört sich nach einer langwierigen Sache an, ich wünsche dir das alles gut ausgeht und nicht mehr andere Baustellen dazu kommen.
 
Hier im Haus gibt es leider noch weitere Baustellen. Das Bad in meiner Wohnung ist nur momentan die wichtigste. Danach geht es mit einem Raum oben bei meiner Mutter weiter. Da muss der kaputte Teppich raus. Der ist leider geklebt. Vermutlich bleibt dann der Kleber teilweise auf dem Boden, was auch wieder Arbeit macht.

Immerhin funktioniert die Heizung wieder überall, in der Küche ist ein Teil der Elektroinstallation neu, Fenster repariert, die nicht mehr richtig dicht geschlossen haben, und ein paar weitere Dinge sind bereits erledigt.
 
Momentan kann ich abwarten, bis die Wand trocken ist. Vermutlich muss ich sowieso eine Zwangspause bei bestimmten Arbeiten einlegen. Ich habe wahrscheinlich eine Sehnenscheidenentzündung bekommen. Zumindest tun bestimmte Bewegungen und Belastungen im linken Arm weh. Es läuft alles prima.
 
Hochbeete Gewürzmühle Rosenheim
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