Seit einem Jahr habe ich immer wieder nach 3D-Druckern geschaut, es dann aber doch gelassen, "so oft brauche ich ihn nicht", war mein Gedanke. Als kürzlich im Discord jemand seine 3D gedruckten Netzeinsätze für Hydropflanzen gezeigt hat, ist der Gedanke wieder aufgekommen.
Da zufällig das Modell das ich schon länger im Auge hatte im Angebot war, habe ich ihn mir am Freitag bestellt, am Dienstag wurde er dann ausgeliefert, ein Ender 3 V2 für 185€.
Er hat eine große Community und wird für den Einstieg gelobt, sofern man technisch interessiert ist und nichts dagegen hat auch mal dran rumzubasteln.
Der Erste Druck, ein Testwürfel, hat von den Maßen fast gepasst. Sollmaß ist eine Kantenlänge von 20,0 mm, meiner hat 20,1mm, ein Zehntel Millimeter Abweichung (die Dicke von einem üblichen Papier) ist zu verschmerzen.
Da an meinem Langhaarschneider der 9mm Aufsatz kaputt war habe ich ihn nachmodelliert und mir ausgedruckt, das war der zweite Druck. Ca 2 Minuten nach Druckbeginn hat sich ein kleiner Teil der Stützstruktur vom Druckbett gelöst, der Druck war dann futsch, immerhin nach 2 Minuten, , später wäre ärgerlicher gewesen, der gesamte Druck war mit 2,5h angegeben. Ich hatte dann erstmal bedenken, ob das Objekt nicht zu filigran ist. Ich habe dann das Druckbett mit Haarspray eingesprüht, das wirkt als Haftvermittler. Dann hat es auf Anhieb geklappt. Der Aufsatz wird sicher keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, aber das wichtigste ist, dass er passt, und er passt sehr gut.
Die sehr groben Strukturen zeigen die Stützstruktur, bei längeren Brücken ist sie notwendig, damit die Klebewurst (geschmolzene Filament) nicht Durchhänger oder gar abstürzt.
Die stützstruktur kann später einfach vom Objekt abgebrochen werden.
Auf der Unterseite sieht man viel von der Stützstruktur.
Nach dem Ausbrechen der Stützstruktur habe ich dann gesehen dass das Slicer Programm (Programm dass das CAD Modell in Scheiben/Drucklayer schneidet) die Oberfläche oberhalb der Stützstruktur nicht sauber geschossen hat, vermutlich geht das nicht, weil man sonst die stützstruktur nicht ausbrechen könnte. Hier die gelben Bereiche:
Es war erst mein zweiter Druck, über Einstellungen an Vorschub, Temperatur, etc und der ausgewählten Düse kann man sicher noch viel optimieren, fürs erste bin ich aber glücklich dass es funktioniert hat und das Teil passt.
Wenn man lustig ist kann man die Oberfläche schleifen, dann wird es schön glatt und sieht nicht so grob aus. Das Material ist wesentlich stabiler als ich angenommen hatte.
So sieht es nach dem Schleifen aus:
Der Aufsatz passt sehr gut und arretiert, wie das Original, ohne zu wackeln