Torffreie Substrate für den Chilianbau

Ich habe diese Saison zwei torffreie Erden gehabt, eine aus dem REWE, eine von Obi. Gehabt, weil sie aus verschiedenen Töpfen wieder raus ist. Die Auswahl ist zwar nicht repräsentativ, aber hat sich nicht bewährt.

Die Salatgurken waren in die torffreie Erde aus dem Obi gesetzt, zwei Chilipflanzen in die torffreie Erde vom REWE. Alle anderen stehen in TKS2. In allen Erden sind zusätzlich Perlite eingemischt. Ein paar nachgepflanzte Pflanzen stehen in einem Gemisch aus TKS2, torffreier Erde aus dem REWE und Perlite. Das TKS2 wurde „gestreckt“, sonst hätte ich nachkaufen müssen.

Die Gurkenpflanzen sind in der torffreien Erde so schlecht gewachsen wie noch nie. Nach fast vier Wochen sind sie gerade mal etwa 20cm hoch. Normalerweise wachsen Gurkenpflanzen im Gewächshaus wie Unkraut. Die zwei Chilipflanzen in der torffreien Erde sind auch schlechter weitergewachsen als die anderen. Wo die torffreie Erde mit TKS2 gemischt ist, ist alles in Ordnung.

Bei der torffreien Erde sind im oberen Bereich fast alle feinen Anteile weg und hauptsächlich die Holzfasern und Perlite übrig. Im Gegensatz zum Rest der Erde ist der obere Teil fast komplett trocken. Die Bewässerung von unten funktioniert in den AutoPots so nicht richtig. Kein Wunder dass die Jungpflanzen in diesen Töpfen mit diesem Substrat nicht so gut weiter gewachsen sind wie die anderen. Ich habe die betroffenen Pflanzen in eine bisher bewährte Erdmischung umgetopft. Die verwendete Erde ist immerhin torfreduziert.

In den AutoPots werde ich erst einmal keine torffreie Erde mehr verwenden. Lieber frische ich einen Teil der alten Erde wieder auf, um Torf einzusparen. Mittlerweile habe ich ein paar Bokashi-Eimer, um etwas Dünger und unkrautfreien Kompost zu bekommen.
 
Bokashi ist fein. Vor allem der Bokashisaft bringt mich bei ca. 20-25 Töpfen über's Jahr. Brauche überhaupt keinen Kunstdünger oder sonstigen Dünger mehr und geschmacklich wird auch alles feiner - zumindest die Sachen mit feineren Aromen. Kann ich nur empfehlen, vor allem dann, wenn man keinen normalen Komposthaufen haben kann (wg. fehlendem Garten z.B.). Es mag sein, daß man mit Hakaphos und Konsorten eine höhere Ausbeute hat, aber geschmacklich sind vor allem feinere Aromen mit Bokashi viel besser, IMHO. Gekaufter organischer Dünger ist mir zu teuer, Bokashi spart viel Geld und wenn man Brottrunk statt dem meist überteuerten EM usw. nimmt, ist der Saft spottbillig und nach spätestens 2-3 Jahren haben sich die Eimer amortisiert.

Bokashieimer waren eine meiner besten Investitionen im Anbau. Bin seit ein paar Jahren vollauf zufrienden damit.
 
Einen Komposthaufen habe ich hier auch. Leider ist ist der Kompost immer mit Unkrautsamen verseucht. Mein Onkel lässt jedes Jahr sein Grundstück total verwildern und der Komposthaufen liegt genau im Grenzbereich der Grundstücke. Um Erde für die Töpfe aufbereiten zu können, brauche ich daher anderweitig erzeugten Kompost. Der anfallende Dünger ist auch nicht schlecht. Daher habe ich mir Bokashi-Eimer zugelegt. Viel Bokashi-Saft ist bisher noch nicht angefallen.

Für Chilipflanzen finde ich viele torffreie Erden nicht so toll. Mit den Holzfaseranteilen kann man den Torf immer noch nicht völlig gleichwertig ersetzen, obwohl diese Erden mit der Zeit schon etwas besser geworden sind. Aber dauernd Mengen neue torfhaltige Erde verbrauchen, ohne einen Teil zumindest teilweise zu recyclen, ist auch nicht besonders umweltfreundlich. Kompost zu haben ist dabei bestimmt hilfreich.
 
Daher habe ich mir Bokashi-Eimer zugelegt. Viel Bokashi-Saft ist bisher noch nicht angefallen.
Das ist sehr unterschiedlich. Z.B. aus Grasschnitt (den ich mir mal von den rasenmähenden Hausmeistern geholt habe) konnte ich kaum Bokashisaft gewinnen. Dagegen kriege ich recht viel zusammen, wenn ich recht viel Melonen-, Bananen- usw. -schalen drin habe. Blätter usw. von den Chilipflanzen bringen auch kaum Saft. Und ich lasse meinen Bokashi immer sehr lange "reifen" - habe mir vier Eimer zugelegt und die stehen meist ein paar Monate, bis ich sie "beernte" (ich meine jetzt den Bokashikompost, der Saft kommt bereits viel früher). Im Schnitt kriege ich so ca. 2 Liter Bokashisaft aus einem voll gefüllten Eimer, manchmal auch das Doppelte. Letztes Jahr hatte ich mit dem Biomüll meiner kleinen 2-köpfigen Familie ungefähr 25 Liter Bokashisaft, was für meinen Anbau gerade so reichte, ohne anderen Dünger zu brauchen. Bei einer ca. 1:100-Verdünnung im Gießwasser.

Ich sammle den Biomüll auch lange in kleinen gut verschließbaren Plastikeimern (ein paar Wochen) auf dem Balkon, bevor ich ihn in die Bokashieimer fülle. Da ist der Biomüll dann bereits größtenteils matschig.
 
Als seit Jahren kompromissloser Anbauer in Sachen torffreier Erden muss ich @mph ein wenig widersprechen.
Allerdings stammen meine Erfahrungen fast ausschließlich aus dem Anbau von Chili und Paprika in Kübeln oder Mörtelwannen.
Mit den torffreien Erden"Lecker" und "Vielseitig" von floragrad machte ich beste Erfahrungen. Da diese floragsrd-Produkte im Hochpreissegment angesiedelt sind wurden diese zu ca. 1/3 mit der torffreien Eigenmarke von hagebau gestreckt.
Die groesste Umstellung für mich war dass ich mein Giessverhalten total ändern musste.
Hinzugemischt wird bei mir wie folgt :
  • Perlite
  • RoPro (mit EMa aktivierte Pflanzenkohle)
Auf den Boden der "Gefäße" kommt eine dünne Schicht Blaehton (ich habe mir den50l-Sack von floragard bestellt).
Und ins Pflanzloch vermischt mit Erde einige wenige Bio-Alpakamistpellets (hier habe ich mir in Neu-Ulm PacoGold im 3kg-Eimer bestellt)

Da derzeit sozusagen an jeder Ecke torffreie Erden angeboten werden habe ich fürs andere Forum im entsprechenden Thema einen Test eines Anbaus mit einigen torffreien Erden angefangen.
Im Rest vergleiche ich unter meinen Bedingungen inklusive sensorischer Beurteilung folgende Produkte:
  • Lecker (floragard)
  • Vielseitig (floragard)
  • Gartenkrone torffreie Blumenerde (Eigenmarke hagebau)
  • REWE torffreie Erde
  • Lidl torffreie Universalerde
  • OBI own grow torffreie Blumenerde

Dies sind alles Produkte von Händlern in meinem Umkreis.
Hab aber auch schon einige positive aber auch negative Erfahrungen mit den torffreien Produkten von Bauhaus und zoom gelesen.

Karl
 
Welkoop in holland hat ecostyle torffreie erde, aber erst anrufen wenn ihr nach holland fahrt.

Gruss gerrit
 
Was ist so gut an der Welkoop-Erde? Ist die besonders günstig? (Nicht, daß ich von M da rauf fahren würde, aber interessant finde ich es immer, was so angeboten wird).
 
Na ja,

Ich denke es ist hier die einigste ohne torf, aber ich muss noch mal beim bio/naturshop schauen was die haben im garten saison.

Ich hätte dieser noch liegen für entkeimen, aber die grosse töpfe hab ich gefüllt mit aldi und lidl erde die zuviel dünger haben, momentan hat aldi auch bio erde aber mit torf und npk 6510, da stehen die zwillinge jetzt in und die gehen gut.

Angesehen unsere pflanzen "spezial nährung" brauchen möchte ich da lieber die ecostyle dafür verwenden.

die preiss macht mir da nichts aus, aber wenn die aldi bio erde keine probleme gibt kaufe ich noch ne pahr säcke davon.
 
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