Whisky Geschichten

Schöne Beschreibungen, @Dropselmops. Könnte mich glatt dazu verleiten, mal wieder einen Scotch zu kaufen. Auch wenn ich vor Jahren schon auf Bourbon/Tennessee/Rye umgestiegen/zurĂŒckgegangen bin.
Ja Werner - du könntest wirklich mal wieder zu wirklicher QualitÀt wechslen - dir ist sicher bekannt was die Schotten sagen, warum die Amerikaner Whiskey herstellen ?
 
Na, da bin ich nicht Deiner Meinung. Ihr habt nur die Feinheiten von gutem amerikanischen Whiskey nie entdeckt. Eure Zungen und Gaumen sind torf- und maltverseucht :)

Und ja, es gibt reichlich Bourbontrinker der gehobenen Gourmetklasse weltweit. Ist so wie mit amerikanischem oder australischem Rotwein ... hat lange gedauert, bis Letztere auch die Gaumen der Unwissenden erreicht haben ... :-)
 
Weil ich ja (nicht ganz zu Unrecht) befĂŒrchtet habe, daß mich der amerikanische Whiskey-Adventskalender nicht so fordert, hab ich mir beim lokalen Dealer noch schnell was Handfestes besorgt:

Murray McDavid Benchmark (Caol Ila 10 Jahre):

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Dieser Caol Ila erfuhr seine Reifung im Sauternes-Faß und wurde mit 53.7% abgefĂŒllt. Das macht ihn wunderbar rund. Zwar immer noch krĂ€ftig-torfig, aber mit einem sĂŒĂŸen, leicht zitrusartigen Aroma, das den Torf doch merklich abmildert. Der Abgang ist lang und recht trocken. Dieser Whisky ist sicher nichts fĂŒr jeden Tag. Aber wenn man sich in Ruhe und mit Wonne auf ihn einlĂ€sst, eine spannende Sache!


Signatory Vintage Speyside (M) 2011 (13 Jahre):

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Dieser Speyside aus einer Distille mit dem Anfangsbuchstaben M (mir fallen spontan nur 2 ein und Mortlach ist es ganz sicher nicht) ist 13 Jahre alt, wurde mit FaßstĂ€rke abgefĂŒllt (57.1%) und bekam sein Finish in Oloroso-FĂ€ssern. Er ist wunderbar weich und warm. Beim ersten Schluck dachte ich mir: Oha! Der Whisky erzeugt in mir das selbe GefĂŒhl, das auch ein Schokoladen-Lebkuchen auslöst. Nicht ganz so viel GewĂŒrz, aber wunderbar vollmundig-schokoladig. Perfekt fĂŒr die Weihnachts-/Winterzeit.

Mein Meinung dazu:

Wenn dir der Whisky nach Verkostung zusagt, schlag zu.

Um Mortlach wird nach meinem Eindruck ein Mysterium gemacht. Ich habe seit vielen Jahren eine oder zwei Flaschen dieser Destillerie in meiner Sammlung . ich habe die bisher nicht verkostet - von anderen "Whiskykennern" wurde das immer nur bewundert.

Nach meinem Kenntnisstand fĂŒllt Mortlach nicht selbst ab - liefert an die Blend Industrie und an unabhĂ€ngige AbfĂŒller - oder ist das mittlerweile anders ?
 
Und zu dem Thema Spirituosen und Herkunftsland möchte ich auch noch mal klar meine Meinung sagen

1. Es gibt jede Menge richtig gute Ware, die der breiten Masse der Bevölkerung eher nicht bekannt ist
2. Es gibt etliche Produkte, die heftig teilweise beworben werden in der Presse, die moderate Preise haben und moderate QualitĂ€t (ich drĂŒcke mich hier diplomatisch aus)
3. Es ist dann auch eine Komponente der persönlichen Geschmacks, die letztendlich fĂŒr den Konsumenten ausschlaggebend ist - möchte ich den torfigen Islay oder Speyside mit Finish aus einem der französischen KonzerneigentĂŒmern mit den vielen RotweinfĂ€ssern oder einen aus den wenigen der verbleibenden Destillen im Familienbesitz oder oder oder ....
 
Und zu dem Thema Spirituosen und Herkunftsland möchte ich auch noch mal klar meine Meinung sagen
Da sind wir wieder beisammen. Ich trinke und esse gerne "gegen Trends". Was ich damit meine?

Z.B. war vor 15-20 Jahren GUTER SĂŒdtiroler Rotwein (insbesondere z.B. Lagrein) noch vergleichsweise spottbillig. Ein IMHO passabler Brunello oder Barolo kostete ein Mehrfaches (auch wenn man die Weine natĂŒrlich nicht 1:1 vergleichen kann, so war doch viel, was hier als Barolo verkauft wurde, eher ĂŒberteuertes AbspĂŒlwasser). Vor ca. 30 Jahren war kalifornischer Rotwein hier mit NasenrĂŒmpfen bedacht. Was ist passiert? Nun, viele "sogenannte Experten" haben leider, leider - diese Weine entdeckt und die Preise fĂŒr richtig gutes Zeug sind explodiert. Jetzt sind nur noch Australier, Chilenen und ein paar Exoten preis-/leistungsmĂ€ssig gĂŒnstig. Bis auch die "entdeckt" werden. Ja, Australier werden z.B. gerne mit Eichenchips hergestellt. Interessiert mich das? Nein, da man es nicht schmeckt ob der Wein nun in einem Eichenfass oder in einem anderen Fass mit Chips hergestellt wurde. Aber es ist gut so, das hĂ€lt die NaserĂŒmpfer vom Kauf ab und damit sehr guten Wein erschwinglich. Zumindest vorerst.

Beim Whisky/Whiskey ist es sehr Ă€hnlich. Man erinnere sich an Port Ellen, Pappy van Winkle und viele andere Whisk(e)ys, deren Preise weit jenseits dessen sind, was sie wirklich wert sind. Mit US-Bourbon war es lange Zeit so, dass mittelpreisige AbfĂŒllungen recht gĂŒnstig im Vergleich zum Gebotenen waren. Das hat sich in den letzten Jahren geĂ€ndert, als es nach und nach immer mehr Bourbontrinker weltweit gab.

Was ich immer noch nicht verstehe, sind die aufgerufenen Preise fĂŒr manchen japanischen oder deutschen Whisky. Da war bislang noch nichts dabei, was ich wesentlich ĂŒber einem Supermarktwhisky (IMHO) einschĂ€tze. Und das fĂŒr teils stolze Preise. Mag sein, daß es auch nette Gesöffe da gibt, aber die sind dann wohl weit jenseits der €100-Grenze, die ich mir fĂŒr sowas gesetzt habe ...

Insofern, ja, Peter - GeschmĂ€cker sind verschieden. Aber ich wĂŒrde zu gerne mal mit manchen Etikettentrinkern Doppelblindverkostungen machen. Da kĂ€me sicher Erstaunliches dabei raus :-)
 
Da hat Werner wahrscheinlich recht, daß man sich in das Thema Bourbon wohl reinarbeiten muß, weil die Unterschiede fein abgestufter zu sein scheinen als beim Scotch. Ich hab jetzt auch nicht die leistungsfĂ€higste Nase, also keine Ahnung, ob mir das mit dem Bourbon jemals gelingt. Meine Liebesbeziehung zu Whisky entstand auch entsprechend: der Einstieg gelang mir mit dem Ardbeg Uigeadail. Also nix fĂŒr empfindliche NĂ€schen.

Ein Whisky ist fĂŒr mich dann gut, wenn er mich beschĂ€ftigt. Ich vergleiche das gern mit einem GemĂ€lde in einer Galerie: wenn ich stehen bleibe und drĂŒber nachdenke, ist es fĂŒr mich ein gutes Bild. Das kann 10 Jahre spĂ€ter auch anders auf mich wirken.
Mit Wein oder anderen Spirituosen ist das Àhnlich.

Und ich mag auch keine Sachen, die teurer sind, nur weil sie rar sind. Ein Whisky fĂŒr 250€ kommt mir nicht ins Haus. Das wĂ€re es mir nicht wert.
 
Moin moin,
heute Weihnachtsmakt Heidelberg,
ich trinke zwar nix, (ich berichte mal, wenn ich schon da war fĂŒr unsere Whiskeykenner :thumbsup:) aber Wiskey wird auch hier als Whisky bezeichnet
und kommt offensichtlich aus dem Schwarzwald. Hab nachgefragt, "wird dort nicht nur gebrannt sondern es werden stÀndig neue Brennereien aufgemacht".
Verkauft wird auch Whisky-Pfeffer.
Der Weihnachtsmarkt ist hier iedal zum stöbern, man findet stets was, wo man noch nicht kennt. Tipp, gegen Mittag ist noch nicht viel los, ab 16:00 Uhr steht man sich einen ab an den FressstÀnden.
Viele GrĂŒĂŸe
Gerd đŸ€ 

Whiskey Pfeffer, a, 15.12.2024.JPG Whiskey Pfeffer, b, 15.12.2024.JPG Whisky vom Schwarzwald, 15.12.2024.jpg
 
Heute abends noch ein TĂ€felchen der đŸ·teuren Niederegger, sogar als "Whiskey" geschieben, (Beigeschenk fĂŒr Bekannte)
Was ich nicht weiß, ob sowas "zieht" oder nur Aroma ist.
Viele GrĂŒĂŸe
Gerd đŸ€ 

3.jpg
 
Ich habe heute im Kreis "Ă€hnlich verrĂŒckter" Menschen den Ardnahoe 5 Jahre - 50 % (INAUGURAL RELEASE) verkostet - sehr feiner Stoff - man merkt meiner Meinung nach das junge Alter - etwas ungestĂŒm und eher wild als ausgewogen - der Preis ist wohl dem geschuldet, dass die recht junge Destille Geld erwirtschaften muss und jede neue Destillerie Islay auf ausreichend interessiertes Publikum trifft.

Meine perönliche Beurteilung ist die, dass das Preis/LeistungsverhĂ€ltnis fĂŒr mich (noch) nicht passt - fĂŒr den Preis nehme ich dann lieber einen Lagavulin 16,
 
Ich seh das Àhnlich wie Du. Ich finde, der Ardnahoe hat mÀchtig Potenzial und ich freu mich schon auf den 10-jÀhrigen und den 15-jÀhrigen.
 
Highland Park - ganz im Norden von Schottland - war ca 1990 einer der ersten, die mich zu dem "Hobby" gebracht haben. Die Marketing Variante "Dragon Legend" kenne ich nicht. Aber alles war ich von dieser Destillerie probiert habe war bisher sehr solide
Interessant finde ich die Destillerie auf der gleichen Insel, die nur selten im Jahr Whisky herstellt und dazu Personal von Highland Park nutzt - zumindest war es frĂŒher so - ist es noch so (Scapa) ?
 
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