Braune Äste beim Überwintern von Chilipflanzen

Beim Überwintern von Chilipflanzen treten gelegentlich braune Verfärbungen der Äste auf. Diese deuten in aller Regel darauf hin, dass aufgrund einer Infektion mit Pilzen oder Bakterien die Äste nach und nach absterben. Da überwinternde Chilipflanzen meistens bereits älter sind, bilden sich Verholzungen des Stammes und an älteren Ästen. Diese Verholzungen sind bei älteren Chilipflanzen normal und kein Grund zur Sorge. Das folgende Bild zeigt gewöhnliche Verholzungen an einer Chilipflanze:

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Bild 1: Verholzter Stamm einer Chilipflanze

Aufgrund von Schwächungen der Pflanze wegen eines Kälteschadens oder beginnend über die Schnittstellen, wo man Äste zurückgeschnitten hat, breiten sich gelegentlich gefährliche Bakterien oder Pilze in der Pflanze aus. Diese führen zum Absterben von Ästen oder der ganzen Pflanze. In einem solchen Fall werden die betroffenen Stellen oder Äste dunkelbraun. Dort stirbt das Pflanzengewebe ab. Werden Überwinterer in einer kühlen Umgebung zu feucht gehalten, können auch die Wurzeln geschädigt werden und zum Absterben der Pflanze führen. Das folgende Bild zeigt eine Pflanze mit fortgeschrittenen Schäden:

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Bild 2: Braune, abgestorbene Äste (zur Verfügung gestellt von HotBoy)

Oft lassen sich beginnende Infektionen der Pflanze bereits frühzeitig erkennen. An abgeschnittenen Astenden oder auch am Stamm bilden sich dunkelbraune Verfärbungen. Hellbraune Verfärbungen sind normal kein Problem, denn sie kommen entweder aufgrund einer Verholzung oder weil an einer Schnittstelle das Gewebe vertrocknet ist.

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Bild 3: Beginn von Schäden (dunkelbraune Stellen), evtl. ausgelöst durch Kälteschaden (zur Verfügung gestellt von Andi_Reas)

Im weiteren Verlauf breiten sich die braunen Verfärbungen weiter aus. Bei der auf den folgenden Bildern gezeigten Chilipflanze ist nicht mehr viel zu retten, da sich die Infektion auch im Stamm verbreitet hat. Wenn über den Stamm der Rest der Pflanze nicht mehr richtig versorgt werden kann, stirbt die ganze Pflanze ab.

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Bild 4: Braune, geschädigte Äste (zur Verfügung gestellt von Andi_Reas)

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Bild 5: Braune, absterbende Äste (zur Verfügung gestellt von Andi_Reas)

Beginnen Äste an den Enden oder an Schnittstellen braun zu werden, kann man versuchen die Pflanze zu retten, indem man die dunkelbraunen Stellen großzügig weg schneidet. Schon beim Beschneiden eines Überwinterers sollte man nur sauberes, am besten desinfiziertes Schneidewerkzeug benutzen. Die Pflanzen sollten bereits ins Warme rein genommen werden, bevor sie draußen erste Kälteschäden bekommen. Nach dem Abreifen der letzten Früchte kann man sie dann zum Überwintern zurückschneiden. Stehen Überwinterer stark zurückgeschnitten in der einer kühlen Umgebung, haben sie nur einen geringen Wasserverbrauch. Um die Wurzeln nicht zu schädigen dürfen sie nur mäßig gegossen werden, aber auch nicht austrocknen.

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Vielen Dank für die tolle Erklärung. So wie auf dem zweiten Bild sahen bei mir einige überwinterte Pflanzen aus. Ich habe versucht durch großzügiges Abschneiden der braunen Stellen die Pflanzen zu retten, aber die Infektion hat sich immer wieder verbreitet, so dass ich mich leider von den betroffenen Pflanzen trennen musste.
 
Das ist dann leider besser so, denn man hat schnell eine Infektion von Pflanze zu Pflanze getragen. Auf die Anzucht für die neue Saison sollte es auf keinen Fall übergreifen können.
 
Würde mich mal interessieren, wie relevant und verbreitet das Tabakmosaikvirus ist. Man liest schon viele Jahre immer mal wieder darüber. Man stellt sich aktuell halt so Fragen wie "müssen meine Pflanzen jetzt auch eine Maske oder Schutzanzug tragen?" 😜
 
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