Heute mal ein bisserl was zur "Technik" und zum "Kulinarischen".
Ich wurde bereits ein paar Mal gefragt wegen dem Trocknen. Ich bin ja Aroma-Fetischist. Das interessanteste an einer Chili ist für mich das Aroma, vor allem anderen. Danach die Schärfe in Kombination mit der Verwendbarkeit. Und dann noch der Ertrag. Alles andere ist für mich dann zweitrangig.
Das trifft natürlich nicht nur auf Chilis zu, sondern auch auf Pilze und insbesondere auf Gewürze.
Ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass zu heisses Trocknen entweder einen erheblichen Teil oder auch jegliches Aroma zerstört. Weshalb ich im Sommer sogar auf den Dörrex bei Chilis verzichte, wenn es nicht dauerregnet (Luftfeuchtigkeit zu hoch).
Ich trockne "normale" Chilis im Zimmer vor. Bis sie eine gummiartige Konsistenz haben und leicht verschrumpelt sind. Etwa 5-7 Tage, je nach Luftfeuchte. Danach schmeisse ich sie in ein fest verschließbares Schraubglas zusammen mit ein paar Teebeuteln voller Silicaperlen (orange). Wenn die nach einigen Tagen umgefärbt sind auf dunkel tausche ich sie gegen frische orange Perlen aus. So sieht das dann aus:
Mit sehr großen Mengen geht das natürlich nicht mehr. Vorne sind 2 Teebeutel, so wie ich sie mit Perlen befüllt benutze. Im Glas rechts sieht man in den Teebeuteln befüllt frische, also orange, Silicaperlen. Im Glas in der Mitte sind mit Feuchtigkeit vollgesogene, dunkle Perlen in Teebeuteln. Die kommen bei der nächsten Gelegenheit mit in den Backofen bei nicht mehr als 120-130 Grad, aber auch nicht unter 110 - sonst dauert es ewig. Die färben sich dann wieder um in Orange und sind für die nächste Verwendung fertig. Im Glas links habe ich die Teebeutel noch in Plastikfolie locker gepackt, dass nicht die ganzen Rosmarinnadeln festhängen bleiben. Das mache ich auch bei Chilipulver so.
Warum sind die Perlen in Teebeuteln? Nun, angeblich sind alle umfärbenden Silicaperlen geringfügig ungesund. Die orangen allerdings wohl sehr wenig. Trotzdem: ich möchte nicht, dass sie die Lebensmittel direkt berühren.
Ich habe
die hier gekauft, 2kg davon. Gibt es bei unterschiedlichen Händlern zu unterschiedlichen Preisen. Nicht die blauen nehmen, die sind wohl wirklich ungeeignet für Lebensmittel. Man kann natürlich auch lebensmittelechte kaufen, aber das wird dann sehr teuer. Oder welche, die nicht umfärben, die dann auch völlig unschädlich sind. Ist aber unpraktisch.
Und meine Samen werden genauso gelagert.
Kulinarisch habe ich auch experimentiert. Aus dem Forum habe ich
dieses Cookie-Rezept, nachempfunden, danke
@Timmey. Ich habe nur die Hälfte der Zutaten für's erste genommen, sind ausgezeichnet. "Gewürzt" habe ich 12 Cookies mit 3 Habanero Orange (anderweitig hier im Forum habe ich gelogen und behauptet, es wären 16 gewesen
)
Herrliche Brownies, Schärfe 4-5 bleibt dann übrig.
Dann habe ich noch Gummibären mit Mangosaft gemacht.
Nach diesem Rezept. Genommen habe ich 100ml Mangosaft. 3 EL Honig statt Zucker. 6 gestr. TL Gelatine gemahlen, 2 EL Zitronensaft und 1 sehr große Habanero Yellow. Tja, geschmacklich ein Gedicht, deutlich besser als die von Pepperworld. Aber: die Konsistenz passt noch gar nicht. Direkt aus dem Gefrierschrank sind sie 1a, kurze Zeit später sind sie aber wie sehr zähe Marmelade. Werde das nächste Mal deutlich mehr Gelatine nehmen.
Das war's wieder mal.