Wissenschaftliche Texte zum Thema Chili

Interessant. Widerspricht aber teilweise einer Studie der ASHS, die mal feststellte, daß Trockenstress zumindest mildere und mittelscharfe Chillies schärfer werden lässt - allerdings mit der Einschränkung, dass sehr scharfe Chillies eher weniger scharf durch Trockenstress werden.

Zitat aus dem Artikel:
Yield performances of the high pungency group did not decrease under drought stress, whereas those of the low pungency group did decrease. In conclusion, capsaicinoid levels increased for all cultivars studied when subjected to drought stress, except for the cultivars in the high pungency group. A yield response under drought stress for the medium pungency group varied and was not found to be associated with drought stress.
 
Eine Erhöhung der Schärfe durch Trockenstress habe ich bei Superhots nicht beobachten können. Dazu steht auch etwas in der deutschen Zusammenfassung der Studie:
Die Erklärung fanden die Forscher im Wasserstoffwechsel: Bei Wassermangel bilden Chilipflanzen mit hohem Capsaicingehalt nur halb so viele Samen.
Wenn weniger Samen gebildet werden bleibt auch die Plazenta kleiner. Für die Bildung von Capsaicin braucht die Pflanze Nährstoffe, die sie größtenteils nur zusammen mit Wasser aufnehmen kann. Bei Superhots dürfte Wassermangel also eher das Gegenteil von mehr Schärfe bringen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: M+Y
Eine Erhöhung der Schärfe durch Trockenstress habe ich bei Superhots nicht beobachten können.
Das habe ich ja auch mit der anderen, von mir verlinkten, Studie gesagt/belegt. Es geht um schwächer scharfe bis mittelscharfe Chillies, die schärfer werden. Die Superhots werden ja angeblich sogar weniger scharf.
Wenn weniger Samen gebildet werden bleibt auch die Plazenta kleiner. Für die Bildung von Capsaicin braucht die Pflanze Nährstoffe, die sie größtenteils nur zusammen mit Wasser aufnehmen kann. Bei Superhots dürfte Wassermangel also eher das Gegenteil von mehr Schärfe bringen.
Der Teil ist logisch.
 
In der folgenden Studie wurde der Einfluss von Mischkulturen mit Paprika und Rosmarin auf die Unterdrückung von Schädlingspopulationen unter Gewächshausbedingungen untersucht. Ebenso wurde die Wirkung der Mischkultur auf die Populationsdynamik natürlicher Feinde untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Mischkultur von Rosmarin und Paprika die Populationsdichten von drei Hauptschädlingsarten auf Paprika, Frankliniella intonsa, Myzus persicae und Bemisia tabaci, signifikant reduzierte, aber nicht die Populationsdichten der freigesetzten natürlichen Feinde, der Raubwanze Orius sautri und des Parasitoiden Encarsia formosa.

Erläuterungen:
  • Myzus persicae: Grüne Pfirsischblattlaus
  • Bemisia tabaci: Tabakmottenschildlaus (auch Baumwollmottenschildlaus, Batatenmottenschildlaus oder einfach „Weiße Fliege“ genannt)
  • Frankliniella intonsa: eine Thripsart, Fransenflüglerart
  • Encarsia formosa: eine Schlupfwespenart
 
Die Ergebnisse zeigten, dass die Mischkultur von Rosmarin und Paprika die Populationsdichten von drei Hauptschädlingsarten auf Paprika, Frankliniella intonsa, Myzus persicae und Bemisia tabaci, signifikant reduzierte
Ich persönlich kann die Studienergebnisse nur teilweise bestätigen. Früher hatte ich auf der rechten Seite des Gewächshauses neben den Paprika- und Chilipflanzen einen großen Rosmarin stehen. Zwar habe ich in direkter Nähe zum Rosmarin (soweit ich mich erinnern kann) keine Blattläuse entdeckt, aber die Wirkung reicht wohl nicht sehr weit. Im Gewächshaus hatte ich trotzdem immer wieder Blattläuse, meistens schwarze Blattläuse aber teilweise auch die grünen Pfirsischblattläuse. Es kam sogar vor, dass sich in einem Topf mit Rosmarin weiße Fliegen breit machten, die ja eigentlich von Rosmarin abgeschreckt werden sollen. Thripse hatte ich teilweise auch schon im Gewächshaus auf Pflanzen, die allerdings ein paar Reihen vom Rosmarin entfernt standen.

Die Paprika- oder Chilipflanzen und der Rosmarin müssen wohl relativ dicht beieinander stehen, um eine signifikante Wirkung zu erzielen. Eventuell ist auch die Wirkung auf die schwarzen Blattläuse unterschiedlich zur in der Studie untersuchten Wirkung auf die grünen Pfirsischblattläuse. In meinem Indoor-Chilihaus hatte ich in der Vergangenheit bereits Thripse an Chilipflanzen. Daher könnte ich mir vorstellen, dort Rosmarin-Ableger zu platzieren, um die mögliche Abschreckung der Schädlinge zu untersuchen.
 
Ich kann Deine Beobachtungen nur bestätigen. Ich habe einen inzwischen recht alten Rosmarin (tatsächlich 2 verschiedene Töpfe) bei mir im "Gewächshaus" stehen. Groß eine Wirkung kann ich nicht bestätigen, bislang. Thripse und M. persicae waren nicht sehr beeindruckt davon. Ich schau aber dieses Jahr mal genauer drauf, ob wenigstens die Nachbarpflanzen etwas weniger betroffen sind.

Leider funktionieren die ganzen Bio-Bekämpfungsmittel bei mir eher nicht - im Freien vielleicht besser?
 
Hochbeete Chilibücher
(Werbung, Affiliate-Links)
Zurück
Oben Unten