AutoPot mit Chili bepflanzen

Das Unterteil des AutoPots wird nach der beiliegenden Anleitung des Herstellers mit dem AquaValve ausgestattet. Die Ventile werden verschlaucht und an den Wassertank angeschlossen. Zusätzlich sollte man in den Schlauchabgang am Tank ein Absperrventil (erhältlich im AutoPot-Shop) einbauen, um jederzeit die Bewässerung unterbrechen zu können. Bevor der Tank gefüllt und mit der Bewässerung begonnen wird, muss der AutoPot mit einem geeigneten Substrat gefüllt und bepflanzt werden.

Für den Chilianbau im AutoPot sollte als Substrat keine reine Blumen- oder Pflanzerde genommen werden. Chilipflanzen mögen weder Staunässe noch verdichtete Erde an den Wurzeln. Das Substrat wird durch die Bewässerung von unten dauerhaft feucht gehalten. Normale Blumenerde würde dabei zu feucht werden und mit der Zeit wahrscheinlich zu stark verdichten. Die Folge könnten Wurzelschäden an den Chilipflanzen sein. Um die Belüftung der Wurzeln zu verbessern, sind geeignete Zuschlagsstoffe nötig. Der Blumen- oder Pflanzerde sollte noch etwa 25% Perlite beigemischt werden. Die weitere Vorgehensweise unterscheidet sich, je nachdem ob kleine Jungpflanzen oder bereits größere Pflanzen eingetopft werden.

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Bild: Rocoto Cabe Gondol indoor in AutoPots

Nach dem Einpflanzen von kleinen Jungpflanzen sollte man die ersten Wochen noch auf die automatische Bewässerung verzichten und die Pflanzen von oben gießen. Erst wenn sie angewachsen und etwas größer geworden sind, reichen die Wurzeln tief genug, dass man die Chilipflanzen über den Wassertank von unten bewässern kann.

Beim Eintopfen größerer Pflanzen in den AutoPot gießt man die Pflanzen zuerst gut an, bis etwas Wasser unten in den Untersetzer durchläuft. Nach einer kurzen Wartezeit befüllt man den Tank, öffnet das Absperrventil (wenn vorhanden) und startet gleich mit der Bewässerung über den Tank.

Für die Düngung von Chilipflanzen im AutoPot gibt es mehrere Möglichkeiten:
  1. Langzeitdünger ins Substrat mischen
  2. regelmäßig von oben zusätzlich mit Wasser und einem Flüssigdünger gießen
  3. Nährsalze oder Dünger mit in den Wassertank geben
Bei der ersten Möglichkeit wird ein Langzeitdünger nach Herstellerempfehlung in das Substrat gemischt. Es wird nur mit Wasser aus dem Tank bewässert. Wenn der Langzeitdünger verbraucht ist, wird er erneuert oder auf andere Düngemöglichkeiten ausgewichen.

Die zweite Möglichkeit birgt die Gefahr, dass der Untersetzer beim Gießen von oben überläuft. Bei älteren Varianten, bei denen der Schlauch einfach in einer Aussparung eingelegt ist, muss man sehr vorsichtig von oben mit Düngerlösung nachgießen, ansonsten kann schnell Wasser auslaufen. Bei verschiedenen Varianten mit dem AquaValve 5 ist der Bewässerungsschlauch durch eine Dichtung mit Schlauchdurchführung in den Untersetzer eingeführt. Hier kann der Untersetzer nicht so schnell überlaufen und problemlos von oben mit Düngerlösung gedüngt werden.

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Bild: Untersetzer AutoPot mit Schlauchdurchführung

Bei der dritten Möglichkeit kommen entweder Nährsalze oder ein geeigneter Flüssigdünger mit in den Wassertank. Bei einem Flüssigdünger hält man sich an die Herstellerempfehlung für eine Hydrokultur. Nährsalze wie z.B. Compo Hakaphos kann man ins Wasser im Tank beimischen und damit den EC auf 1,0 bis 2,0 einstellen. Rocotos und starkwüchsige Capsicum chinense (z.B. Bhut-, Trinidad- oder 7Pot-Sorten) vertragen dabei einen höheren EC als Capsicum annuum oder kleiner wachsende Capsicum chinense.

In warmen Umgebungen kann es passieren, dass die Nährlösung im Tank nach einer Zeit umkippt. In diesem Fall sollte man entweder den Tank so befüllen, dass die Nährlösung nach wenigen Tagen verbraucht ist und erneuert wird oder einen sogenannten Airdome oder eine Umwälzpumpe im Tank einsetzen.

Da das Substrat trotz zusätzlicher Düngung mit der Zeit verbraucht ist, sollte es alle ein bis zwei Jahre ausgetauscht werden.

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- Chili-FAQ
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Meine größten Probleme hatte ich bei Autopot+Seramis (erdfrei) bei Chilis und Auberginen. Sie zeigen nach wenigen Monaten einen Mangel an Spurenelementen. Leider gibt es die kleine Tüten Compo-Spurenelemetedünger nicht mehr. So muss man anhand der Symptome weitersuchen. Eisenmangel kann aber muss nicht immer die Lösung sein (hilft hier aktuell bei einer Aubergine nicht).

Der Nachteil bei Autopot ist einfach, dass nicht alle Pflanzen - sofern man viele Töpfe über einen Tank versorgt - die selbe Nährstoffmenge abkönnen. Es schwankt zwischen zu wenig, ok und zu viel.
 
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Ganz erdfrei habe ich den Anbau im AutoPot nicht ausprobiert. Da dürfte es stark damit zusammenhängen wo der pH der Nährlösung liegt und welcher Dünger genommen wird. Mit Erde und Perliten hat man es einfacher, was die Versorgung mit Spurenelementen betrifft.
 
pH und EC messe ich bei jedem Auffüllen des Tanks oder beim individuellem Düngen mit Hakaphos der Autopots. Erde ist definitiv einfacher zu handeln und nicht so zickig. Wenn man nach viel "trial and error" den Trick raus hat (ich teste bei verschiedenen Gemüsesorten noch), geht es langfristig sicher auch mit erdfreien Medien, aber man hat deutlich mehr Rückschläge als mit einem gelegentlich schlechten Sack Erde. Dennoch bevorzuge ich im Moment Seramis, da das Medium nicht regelmäßig getauscht werden muss. Ob Autopot mit einem einzelnen Tank und einer "Düngersuppe" für die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Gemüsesorten passt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen, aber ich rechne nach meinen bisherigen Erfahrungen mit verschiedenen Hakaphos-Düngern nicht damit. Jungpflanzen in ein bestehendes Autopot-System mit einem einzelnen Tank einzubringen ist ohne Handarbeit beim Gießen/Düngen schwierig. Anfangs habe ich Pflanzen einzeln gedüngt, aber auch das hat Fehlerquellen.
 
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