Ich vermute, dass es nicht an der Düngung oder dem pH-Wert liegt. Die Einflussfaktoren sind eher, dass sich entweder Gene durchgesetzt haben, die in den vorherigen Generationen nicht mehr aufgetaucht sind, oder es ist etwas eingekreuzt, was bei mir im Chilihaus normal ziemlich unwahrscheinlich ist. Die Beleuchtung der Pflanze und die Befruchtung der Blüten kommen genauso in Frage. Ich hatte vor ein paar Monaten Schädlinge ins Chilihaus eingeschleppt. Diese könnten theoretisch Pollen von fremden Sorten mitgebracht haben. Ausschließen kann man es jedenfalls nicht.
Die Beleuchtung mit hohen Blauanteilen lässt die Internodienabstände der Chilipflanzen deutlich kürzer werden. Daher wachsen sie dann so kompakt oder gedrungen. Vielleicht hat ein zu hoher Blauanteil des Lichts während der Fruchtbildung auch auf die Größe der Früchte eine Auswirkung. Das ist aber erst einmal nur eine Vermutung, da ich es noch nicht genauer untersucht habe. Ich hatte unter Kunstlicht aber bei einer noch nicht stabilen Sorte schon den Fall, dass mit jeder Generation die Früchte kürzer wurden. Da kamen schlechte Bestäubung und Kunstlicht über mehrere Generationen zusammen.
Die Befruchtung hat zumindest einen Einfluss darauf wie sich die Früchte ausbilden. Wenn ich bei mir im Chilihaus regelmäßig mit der Vibrationsbestäubung nachhelfe, lässt die Zahl der kleinen oder nicht richtig ausgebildeten Früchte nach. Die Früchte, die aus gut bestäubten Blüten entstehen, enthalten mehr Samen und werden deshalb größer und länger. Aus den schlecht bestäubten Blüten entstehen kleine und teilweise nicht richtig ausgebildete Früchte.