In der freien Natur erfüllen Trauermückenlarven die wichtige Aufgabe totes organisches Material zu verwerten. Die Ausscheidungen der Larven dienen Mikroorganismen als Nahrung, die wiederum pflanzenverfügbare Nährstoffe hinterlassen. Drinnen im Haus in Blumenkästen und Blumentöpfen entwickeln sich Trauermücken mangels Fressfeinde schnell zu einer Plage. Gefährlich werden die Larven für Keimlinge und kleinere Pflanzen, da sie auch deren Wurzeln fressen können.

Zur Bekämpfung von Trauermückenlarven bieten sich verschiedene Möglichkeiten an, die man teilweise kombinieren sollte. Zur Indikation eines Befalls und zum Einfangen der adulten Trauermücken stellt man sogenannte Gelbtafeln auf. Die gelbe Farbe lockt die Trauermücken an, die dann auf der Leimschicht der Tafeln kleben bleiben. Draußen im Freien sollte man auf die Aufstellung von Gelbtafeln unbedingt verzichten, da auch Nützlinge davon angezogen werden können und daran kleben bleiben.

Da eine Trauermücke innerhalb kurzer Zeit viele Eier ablegen kann, reicht das Aufstellen der Gelbtafeln allein nicht aus. Einzelne überlebende Trauermücken sorgen weiter für Larven in der Erde. Die adulten Trauermücken leben nur wenige Tage. Deshalb ist es sinnvoll, besonders die Trauermückenlarven zu bekämpfen.

Die Trauermückenlarven benötigen eine gewisse Feuchte in der Erde. Daher kann man sie abtöten oder zumindest in der Zahl deutlich reduzieren, wenn man die Blumenerde ziemlich trocken hält.

Eine weitere, effektive biologische Bekämpfungsmöglichkeit ist der Einsatz von SF-Nematoden (Steinernema feltiae), die man ins Gießwasser gibt. Damit gießt man durchdringend, da auch die Nematoden Feuchtigkeit in der Erde benötigen und damit sie sich gut verteilen. Innerhalb kurzer Zeit sind alle Trauermückenlarven bekämpft. Die Nematoden sterben ab, wenn keine Larven mehr vorhanden sind.

Zur Bekämpfung von Trauermückenlarven in der Erde eignet sich das selektiv nur gegen Mückenlarven wirkende Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.), bzw. der durch das Bakterium erzeugte Wirkstoff. Es ist in Präparaten wie Neudorff Stechmückenfrei enthalten, das zur Bekämpfung von Stechmückenlarven eingesetzt wird. Zur Bekämpfung von Trauermückenlarven muss das Stechmückenfrei jedoch deutlich höher dosiert werden als bei der Anwendung gegen Stechmückenlarven in Regentonnen. Etwa eine halbe Tablette auf eine große Gießkanne Wasser sollte ausreichen.

Mit den Raubmilbenarten Hypoaspis aculeifer und Hypoaspis miles ist eine biologische Bekämpfung von Trauermückenlarven auch möglich. Nebenbei bekämpfen diese Raubmilbenarten auch Springschwänze und Thripspuppen.

Zur Vorbeugung eines Befalls kann man die Erde mit einer Sandschicht abdecken. Nachteil dabei ist aber, dass man die Feuchtigkeit der Erde nicht mehr gut abschätzen kann. Durch die Abflusslöcher im Topfboden dringen evtl. trotzdem Trauermücken in die Erde ein und legen Eier ab. Kleinere Töpfe könnte man alternativ in feinmaschige Damenstrumpfhosen einhüllen.

gelbtafel.jpg

Bild: Gelbtafel mit Trauermücken

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