Seramis ist relativ einzigartig finde ich, hochporös, trotzdem luftig und speichert dabei ordentlich Wasser, wiederverwendbar müßte es auch sein durch Durchspülen.
Für welche Pflanzen eignet sich Blähton? Welche Eigenschaften besitzt das Substrat? Kann man das Tongranulat mit Erde mischen? Tipps von Plantura.
www.plantura.garden
Das erklärt gut die Unterschiede und Anwendungsmöglichkeiten. Jedoch, wenn wir hier von einer Art "Blumat-Ersatz" sprechen, also der Möglichkeit, zu bewässern, während man im Urlaub ist, ist die Anwendung ähnlich, wenn auch mit Dünger usw. etwas unterschiedlich umgegangen werden muss.
An der Farbe den Feuchtegrad zu erkennen klappt auch recht gut, feucht=orange, trocken =Terracottafarben.
Nichts davon kann Blähton oder ein anderes Substrat.
OK. Aber bei Abwesenheit spielt das jetzt keine Rolle. Wobei ich bei Hydrokultur meinem Blähton auch immer die "Nässe" angesehen habe. Habe ich aber schon lange aufgegeben, weil ich Erde einfach besser finde. Ihr könnt mich altmodisch nennen und habt wohl Recht. (Blähton benutze ich allerdings noch als Drainageschicht in normalen Töpfen).
Ich hatte im Urlaub Blumat Tonkegel benutzt zur Autobewässerung, muss man aber justieren vorher.
Genau. Das ist meine absolute Lieblingsmethode. Weil da JUSTIERT nichts schiefgehen kann. Im Unterschied zu allen elektrischen Varianten > Kurzschlüsse, kaputte Pumpe usw.
Autopot habe ich noch nicht ausprobiert. Ist mir auch zu teuer, wenn ich jetzt alles umrüsten müsste. Aber wenn ich mal später wieder länger abwesend sein kann (was momentan nicht der Fall ist), werde ich das sicher auch in Betracht ziehen. Aber mein Uralt-Blumat-System hat auch sehr gut funktioniert ... mal sehen.
Zu den Kosten:
Ich bin sehr zufrieden mit Seramis, wenn ich das mindestens 3 Jahre nutze (es gibt Berichte von xxJahren!) spare ich mir den Erdekauf+Dreckmachen+Umtopfen+Trauermücken und sieht auch gut aus finde ich.
Wobei ich da nie die billigsten Erden kaufte und dann relativieren sich die Kosten denke ich.
Erdekauf: ca. € 22 für 220 Liter TKS2 bzw. TKS1. Erde: Ich benutze ca. 1/3 Alterde, am Topfboden (nicht bei Pflanzsäcken) 5cm Blähton, 1/3 neues TKS2 und 1/3 Bokashi-Kompost.
Dreckmachen - zugestanden.
Umtopfen - mache ich genau 1x, vom Keimpöttchen in den Endtopf. Musst Du vernünftigerweise mit anderen Substraten wohl auch machen, richtig? Zumindest dann, wenn Du die ganze Umtopferei wegen des Platzes machen musst.
Trauermücken - das wird nur zum Problem, wenn man falsch giesst. Ich mache gar nichts mehr gegen die (ausser sehr dosiert giessen) und komme sehr gut klar. Höchstens einen kleinen Becher mit gezuckertem Wein/Essig oder Kombucha stelle ich dazu. Die Menge an TM hält sich sehr in vernünftigen Grenzen.
Für mich ist (gute) Erde immer noch das absolut beste Substrat. Einfach, weil m.E. das Aroma vieler Beeren davon profitiert. Ich sehe es so: eine gute Erde hat eine Vielzahl von Nährstoffen, die kein Chemieersatz vollständig liefern kann. Die Analogie ist z.B. guter Wein: warum schmeckt Wein von einem bestimmten "Terroir" so viel besser, als von einem Anderen? Genau, weil er auf einem anderen Boden steht (und natürlich ggf. andere Bewässerungs- und Sonnen- bzw. Temperaturbedingungen herrschen). Aber ich habe noch nie von einem guten Wein gehört, der in Hydrokultur oder Seramis angebaut wurde ...
Bei Chillies ist es natürlich nicht so wichtig, wenn jemand bloß so 1,x-Millionen-Scoville-Kracher anbaut. Denn da schmeckst Du i.d.R. ausser scharf eh nicht viel. Aber bei den feineren Aromen glaube ich einen deutlichen Unterschied zu erkennen. Auch ganz besonders bei organischer Düngung.
Nennt mich Neandertaler, aber das ist meine Überzeugung.