Fermente Fermentierte Zutaten

Mischung Spitz-/Weisskohl erwartest?
Hi Werner - du darfst selbstverständlich fragen, aber die Antwort ist im Grunde zu einfach: Mein Sohn kommt möglichst jedes WE von seiner Lehrstelle nach Hause und nimmt Sonntags gerne ein oder zwei Essenportionen wieder mit. Sehr gerne Eintopf. Sehr, sehr gerne Eintöpfe mit Hackfleisch und Kohl. So haben wir ihm einen Spitzkohleintopf gekocht (mit Brühe aus einem Kilo Fleischknochen, superlecker) und ein Viertel Spitzkohl blieb übrig. Ich schmeiße keine Lebensmittel weg, lieber fermentiere ich alles, was übrig bleibt. Weißkohl hatte ich auch noch. Also ging es los.
Der Spitzkohl hat nach der Vergärung eine weichere, feinere Konsistenz und schmeckt zu Kasslernacken, Kasslerlummer oder Kasslerkotellets hervorragend.
 
Werner @HatchChileFestival - du schriebst, dass du irgendwie und irgendwann in das Fermentieren einsteigen möchtest.
Gerade habe ich einen Einkauf hinter mir und Möhren und Paprika frisch mitgebracht. Im Kühlschrank lagen noch ein halber Kohlkopf, eine alte Paprika ohne Schadstellen und drei Möhren, die ihre beste Zeit hinter sich hatten. Alles durch die Schnippelscheibe der Minna DBP gejagt, eine Zwiebel kurz und klein gehackt (Knoblauch habe ich Trottel natürlich wieder vergessen), Gewürze nach Wahl, alles mit 2% Salz auf das Gewicht geknetet und dann in dieses Glas so fest eingepresst, dass alles im eigenen Saft steht. Unterdrücker drauf, fertig. Eine Woche warten, genießen. Einfacher und schlichter geht es kaum.
 
Atze, ich wollte hauptsächlich meine überschüssigen Chilis fermentieren und so länger haltbar machen. Hast Du das auch schon gemacht? (Ich gehe davon aus, sicher)

Was mich daran interessiert: passt der Geschmack von fermentierten Chilis? Ändert sich die Schärfe irgendwie (wird weniger wie beim Kochen dadurch, dass sie sich verteilt?), was empfiehlst Du als Beigabe? (evtl. sogar Obst? Gemüse? Welche Gewürze? Oder doch lieber Chilis pur?)
 
@Atze Axel, Ergänzend zu Werners Fragen, die mich auch interessieren, wie sieht es denn bei einem angebrochenen großen Glas (2L+) Chilis mit der Haltbarkeit aus?
Kann ich es nach abgeschlossener Fermentation ab und zu öffnen um Chilis zu entnehmen oder vergammeln sie mir dann? Falls Sie bei regelmäßigem Öffnen vergammeln würden, muss man sie dann nach dem Öffnen bald z.B zu Soße einkochen oder kann man das kalte Ferment in sterile Schraubgläser umfüllen - vermutlich eher nicht, weil man es nicht steril hinbekommt :rolleyes:

Ich muss mir noch Gläser besorgen, schmale hohe sind besser als großflächige Niedere, wegen der geringeren offenen Oberfläche oder was ist zu empfehlen?
Die schmalen die ich bei Bela (@DerLiebeJ) gesehen habe sehen mir sympathisch aus.

Ein großes 4L Glas habe ich schon, was pack ich da am besten rein, schmeckt es, viele Chilisorten zu mischen oder gibt das einen Einheits"brei", so dass man eher weniger oder gar einzelne Sorten Fermentieren sollte?
 
@Andi_Reas, nur mal eine Frage: warum so riesige Gläser? Du kannst auch in kleineren fermentieren, dann hast Du nicht ewig offene Gläser. Eingekocht habe ich schon viel, da sind kleinere Gläser auch praktischer. Ich gehe mal davon aus, dass Fermentiertes haltbarer als Eingekochtes ist - richtig, Atze?
 
Hast Du das auch schon gemacht?
Hi Werner - ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Aaaaber - verwertet, verkocht, benutzt habe ich bisher nur Mischungen mit Chilis, nie pur. Chilis sind bei mir in fast jedem Ferment und werden dann auch für die Sauce etc. so mitverarbeitet. Bis jetzt brauchte ich ein reines Chiliferment nie öffnen, es gab keinen Bedarf. Aber auch bei den Gläsern von 2018 gibt es keinen Schimmel oder so. Eine meiner besten Saucen waren Wildtomaten (jede einzelne mit einem Zahnstocher mehrfach angestochen), 3 Aribibis, eine Zwiebel, 2 Knoblauchzehen. Gute Schärfe, natürlich nicht mit puren Chilis zu vergleichen. Eine tolle Säure. Beim verkochen des Ferments noch mit Gewürzen (ua Oregano, Rosmarin, Rohrzucker, Salz) nachgesteuert. Hammer. Also für mich Fazit: Mischung. Sobald ich pur öffne, gebe ich Meldung.
Grundsätzlich ist es aber so, das alles fermentierte sauer ist. Ich mag Säure, ich mag Schärfe. Alles drum herum ist einstellbar. Uli (Usteuer) hier aus dem Forum schrieb ja auch https://chili-pepper.de/threads/saucenherstellung-chilis-fermentieren.97/post-35179
wie sieht es denn bei einem angebrochenen großen Glas (2L+)
Hi Andreas - ein angebrochenes Glas im Kühlschrank hält sich, aber auch je nach Säure und Salzgehalt nur begrenzt. Ich sage mal, Kühlschrank gelagert sollt das Ferment nach 3 Wochen weg sein. Deswegen nehme ich auch selten Gebinde über 1,5 Liter. Ich habe mal einen Gärballon (10 Liter) versucht: Kompost. 3 Liter Ferment waren im Eimer. Grundidee: bei laufender Ernte immer weiter auffüllen. Dann kamen Unterbrechungen, das Gärrohr nicht mit Wasser nachgefüllt. Viel Arbeit für nix.
Also bei einem 1 - 1,5 Liter Gebinde, das in Saucen übergehen soll verkoche ich komplett und habe wieder eine neue, lange Haltbarkeitsdauer. Kaltes Ferment würde ich nicht neu Abfüllen, die Luft war dann dran und hat alles Mögliche an Mikroorganismen reingebracht.
Ich benutzte früher oft Gurken- oder Paprikagläser um die 0,7 Liter, heute lieber Weckgläser 0,75, 1 oder 1,5 Liter. Belas Teile sind super zB für Dinge, die im eigenen Saft fermentieren, es lässt sich sehr schön Druck von oben erzeugen und die Oberfläche ist klein, es kann nur wenig Luft dran.
Ein 4 Liter Glas ist sportlich, Rauno (Bluesman) macht auf jeden Fall in großen Gebinden, auch sehr viel größer. Ich weiß nur nicht: wohin dann mit der Endverarbeitung?
Mischst du, ist es natürlich ein Einheitsbrei, der aber auf 100 verschiedene Arten weiterverarbeitet werden kann. Unbegrenzte Möglichkeiten. Wie Werner schon schrieb: Gewürze, Früchte, nochmal Tomaten pur, Chilis zur Schärfekorrektur nach oben, Tomate nach unten etc. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt, aber deinen eigenen Grundgeschmack kennst du ja. Also ob du mit Rohrzucker oder Steinsalz nachsteuerst.
Den Glasinhalt bestimmt ganz oft der Ernteverlauf, ich nehme von jeder Sorte was für den Trockner, was für die Truhe (außer, es passt nun gar nicht), verarbeite frisch und was über bleibt, geht ins Ferment.
dass Fermentiertes haltbarer als Eingekochtes ist - richtig, Atze?
Geöffnet im Kühlschrank hält sich beides gut, fermentiertes länger. Aber alles geht irgendwann kaputt, vor allem, wenn oft entnommen wird. Deshalb auch bei mir: eher kleinere Gebinde.
 
Danke, Atze. Wird definitiv bei den ersten massiven Überschüssen mal angegangen. Weckgläser habe ich jede Menge, ich werde aber wohl eher in die 0,5L-Region oder sogar weniger gehen, da hier ausser mir niemand wirklich scharf isst. Dann mache ich mal ein paar Versuchsballons.
 
Am die Fermentiererfahrenen, für kleinere Mengen würden sich Bügelbierflaschen anbieten, sie sind günstig, man kann sich am Bier erfreuen, die offene Oberfläche ist relativ klein.
Nachteil aus meiner Sicht, das beschweren ist relativ aufwendig, zumindest wenn man die Flaschen nur bis zum großen Durchmesser befüllen darf und der Flaschenhals wegen einer drohenden Sauerei komplett leer bleiben muss.
Hat das schon jemand probiert, muss der Flaschenhals komplett leer bleiben, wenn nicht, wie weit kann man bedenkenlos an den Deckel ran?
Für Chilis fände ich das sehr praktisch, die passen gut durchs Loch.
 
Solche Flaschen haben einen zu engen Hals, es sei denn, Du machst Muss. Da verkeilen sich unweigerlich immer Chilis im Hals und es ist eine arge Plackerei das Zeug rauszubekommen. Ich habe das schon mit Eingekochtem und mit Zweitfermenten von Kombucha probiert - ist bloß ärgerlich. Was Du einfüllst muss DEUTLICH kleiner sein als der Flaschenhals, sonst hast Du keine Freude.
 
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Solche Flaschen haben einen zu engen Hals, es sei denn, Du machst Muss. Da verkeilen sich unweigerlich immer Chilis im Hals und es ist eine arge Plackerei das Zeug rauszubekommen. Ich habe das schon mit Eingekochtem und mit Zweitfermenten von Kombucha probiert - ist bloß ärgerlich. Was Du einfüllst muss DEUTLICH kleiner sein als der Flaschenhals, sonst hast Du keine Freude.
Ich ging jetzt von kleingeschnittenen Chilis aus. Da würde ich mir keine Sorgen machen. Dachte auch dass ich das Ferment aus den Flaschen dann weiter zu Soße verarbeite, wenn mal etwas hängen bleibt kann man ja mit einem Haken reinfahren.
 
Wie Werner schreibt. Die gehen nur für Fermentierungen ohne Festkörper, sozusagen Brei. Auch für Stückchen ist eine weitere, breitere Öffnung in jeder Hinsicht praktischer.
Hmmm, also wenn ich sehr kleine Stückchen hacke, um diese dann nach dem fermentieren zu Soße zu verarbeiten, dann bekomm ich die doch auch wieder raus, z. B. in dem ich mit einem Holz-Esstäbchen mit der Rückseite in die kopfübergehaltene Flasche fahre, das Stäbchen dann auf und ab bewege... Oder verstehe ich etwas falsch und wird das Ferment eine festere Masse. Ich ging von einer Flüssigkeit mit kleinen Stückchen drin aus, je nachdem wie fein man schneidet.
Um regelmäßig etwas zu entnehmen, wie z.B. Gurken aus einem Glas, ist es sicher unpraktisch.
Macht es denn grundsätzlich Sinn, ein Chiliferment anzusetzen um das dann anschließend weiter zu Soße, durch kochen, zu verarbeiten?
Und abgesehen davon, dass man das Ferment nicht gut herausbekommt, kann man die Flaschen einigermaßen hoch füllen oder muss der gesamte Flaschenhals frei bleiben?
 
Ich würde auch dringend von Flaschen abraten! Da hält der Verschluss zu viel Druck aus. Das kann dazu führen, dass dir a) schlicht die Flasche explodiert oder b) dir dein Ferment um die Ohren fliegt, wenn du die Flasche öffnest.

Bei der Fermentation entsteht viel Gas und das muss raus können. Bei den Weckgläsern mit Metallklammern ist der Widerstand bei 2 Klammern schön gering. Ist im Prinzip ideal finde ich.

Die einfachste Möglichkeit, um es einfach mal auszuprobieren, ob das überhaupt was für dich ist: du nimmst ein stinknormales Trink-/Marmeladen-/XY-Glas, packst deine Chilis rein, übergießt mit 3-5%igem Salzwasser, so dass oben noch 2 Finger Luft sind, legst ne großzügige Lage Frischhaltefolie drüber und dann stülpst du ein Gummi drüber. Damit hälst du zuverlässig frischen Sauerstoff draußen, das entstehende CO2 kann entweichen und es kostet nix.
 
Ich würde auch dringend von Flaschen abraten! Da hält der Verschluss zu viel Druck aus. Das kann dazu führen, dass dir a) schlicht die Flasche explodiert oder b) dir dein Ferment um die Ohren fliegt, wenn du die Flasche öffnest.

Bei der Fermentation entsteht viel Gas und das muss raus können. Bei den Weckgläsern mit Metallklammern ist der Widerstand bei 2 Klammern schön gering. Ist im Prinzip ideal finde ich.

Die einfachste Möglichkeit, um es einfach mal auszuprobieren, ob das überhaupt was für dich ist: du nimmst ein stinknormales Trink-/Marmeladen-/XY-Glas, packst deine Chilis rein, übergießt mit 3-5%igem Salzwasser, so dass oben noch 2 Finger Luft sind, legst ne großzügige Lage Frischhaltefolie drüber und dann stülpst du ein Gummi drüber. Damit hälst du zuverlässig frischen Sauerstoff draußen, das entstehende CO2 kann entweichen und es kostet nix.
Danke, klingt plausibel, ich lass es sein, mit den Flaschen. Das Rausfummeln hätte mich weniger gestört, als die Sauerei durch eine explodierte Flasche 😄
Hast du ein gutes Soßenrezept für eine Chilisoße, die man aus Ferment kocht?
Was machst du in der Regel aus deinem Chiliferment?
 
Ich koche da gar nichts mehr. Ich packe einfach die fermentierten Chilis zusammen mit etwas Lake und/oder Essig in den Mixer, püriere sie durch und fülle das dann in Flaschen ab. Mit Lake und Essig kannst du halt die Konsistenz nach deinen Wünschen einstellen und gleichzeitig die Säure deinem Geschmack anpassen.
 
Ich koche da gar nichts mehr. Ich packe einfach die fermentierten Chilis zusammen mit etwas Lake und/oder Essig in den Mixer, püriere sie durch und fülle das dann in Flaschen ab. Mit Lake und Essig kannst du halt die Konsistenz nach deinen Wünschen einstellen und gleichzeitig die Säure deinem Geschmack anpassen.
Ok, ich muss es ausprobieren. Wie lange hält sicb das denn dann nach dem umfüllen? Steril bekommt mans ja nicht hin.
 
Die Sauce hat hinterher einen sehr niedrigen PH-Wert und ist dadurch "lange" haltbar. Wie lang genau kann ich dir leider nicht sagen.. Aber meine fertigen Saucen lagere ich im Küchenschrank und da sind die ältesten jetzt n knappes Jahr alt und immernoch top in Schuss. Wenn ich die Flasche im Verbrauch habe, kommt sie in den Kühlschrank und hält sich dort auch mehrere Monate. Bisher hatte ich ein mal Schimmel in einer einer Sauce im Kühlschrank. Da war aber auch nur noch ein minimaler Rest drin und die stand da sehr lange unbenutzt rum.

Aber ganz wichtig: Vertrau deinen Sinnen und keinen Schätzungen/Angaben aus'm Internet ;) Wenn etwas verdächtig/faul riecht, dann weg damit. Mit der Nase kannst du ziemlich sicher feststellen, ob etwas noch in Ordnung ist oder nicht mehr.
 
Die Sauce hat hinterher einen sehr niedrigen PH-Wert und ist dadurch "lange" haltbar...... in den Kühlschrank und hält sich dort auch mehrere Monate...
Aber ganz wichtig: Vertrau deinen Sinnen und keinen Schätzungen/Angaben aus'm Internet ;)
Danke Bela, die grobe Schätzung reicht mir schon, mehrere Monate sind super :thumbsup: dann lohnt sich die Arbeit 😀
Kein Thema das mache ich allgemein so, erst riechen, und im Zweifel vorsichtig ganz wenig probieren. Aufs MHD lege ich wenig Wert.
Heute oder Morgen werde ich wieder ernten und dann auch etwas Ferment ansetzen.
Ists besser man packt sie direkt frisch rein oder lässt man sie noch 1-2 Tage liegen?
Macht eher keinen Unterschied, weil sie nicht nachreifen, steht zumindest hier, dass sie überhaupt nicht nachreifen, oder gibt's da andere Erfahrungen?
 
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