Das ist eigentlich eines der Themen, das ich gar nicht mehr diskutieren wollte, eigentlich auch gar nicht hier im Forum. Es bringt meistens sowieso nicht viel. Erst gar nicht, wenn man es mit Grünen oder gar Aktivisten diskutiert. Da kommt man sowieso nicht auf einen Nenner, höchstens noch in Streit.
Wenn man alles sofort umsetzen würde, was von den Aktivisten gefordert wird, geht in Deutschland das Licht aus. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da genügend Speichertechnologien im Netz fehlen, kann man nicht mal eben alle Kohlekraftwerke vom Netz nehmen, auch noch nicht in 10 Jahren, vielleicht in 20 oder 30 Jahren. Die erneuerbaren Energien können das nicht sicher ausgleichen. Dafür müsste noch deutlich mehr ausgebaut werden, einschließlich Speicher. Der Ausbau stockt aber mittlerweile sogar, da an anderer Stelle Aktivisten herauszögern oder verhindern, dass z.B. Windkrafträder gebaut werden. Es gibt zwar nachts weniger Verbrauch aber auch keinen Solarstrom. In Schlechtwetterphasen gibt es auch deutlich weniger Solarstrom. Tageweise gibt es nicht genügend Wind. Das müsste man die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte mit Stromimporten auffangen. Dann wäre eine Einspeisung von Atomstrom aus Frankreich nötig, den man hier nicht haben will. Im Osten und Südosten müsste man Atomstrom oder Kohlestrom aus Tschechien oder Polen einspeisen, den man hier aus ideologischen Gründen genauso ablehnt. Ein Ausfall bestimmter länderübergreifender Leitungen oder eine Trockenphase, in der sie in Frankreich und Belgien die Kraftwerke wegen Kühlwassermangels durch niedrige Flusspegel herunterfahren müssen, würde dann definitiv hier bei uns für flächendeckende Stromausfälle sorgen. Für die noch in Deutschland verbliebene Industrie wäre es eine Katastrophe. Man würde sicher hier nichts mehr investieren.
Schon 1999/2000 meinte mein Professor in Hochspannungstechnik, dass der deutsche Weg, wie die erneuerbaren Energien ausgebaut werden (sollen) ein Irrsinn wäre. Nicht die Erneuerbaren an sich, sondern nur der Weg dahin.
Genauso blöd sähe es aus wenn alle rund 40 Mio. PKWs von einem Tag auf den anderen stehen bleiben würden, also alle ernst machen würden und sofort oder in kurzer Zeit auf den ÖPNV umsteigen würden. Es dauert Jahre bis überall entsprechende Kapazitäten im ÖPNV geschaffen sind. Gleichzeitig brächen alle Dienstleistungen und Verkäufe rund ums Auto weg. Steuerausfälle und steigende Arbeitslosigkeit würden dafür sorgen, dass es auch mit dem besserem ÖPNV wahrscheinlich nichts wird. Und steigende Preise, weil es im Steuertopf weniger gibt, sorgen bestimmt nicht für steigende Akzeptanz des ÖPNV. Irgendwo muss das Geld herkommen. Es kann mir auch keiner weiß machen, dass es jemals ÖPNV mit vernünftigen Taktzeiten in jedes kleine Dorf geben wird. Genau diese Strecken hat man ja entweder nie ausgebaut oder bestehende sogar zusammen gestrichen, weil fast jede Fahrt ein Verlustgeschäft ist. Dazu kommt noch, dass die Bahnen mit dem deutschen Strommix fahren, der Kohlestrom enthält. Busse fahren mit Diesel, Erdgas, teilweise Elektro, Brennstoffzelle. Das wäre zwar sicher für den CO2-Ausstoß besser als viele Autos, aber auch da müsste man neben dem Ausbau gleichzeitig auch umrüsten.
Ganz toll finde ich auch die Forderungen, in Mannheim das Kohlekraftwerk abzuschalten. In Mannheim gibt es zehntausende Haushalte, die mit Fernwärme aus dem Kraftwerk versorgt werden. Eine Abschaltung sorgt dafür, dass zigtausend Heizungen umgerüstet werden müssen. Ist ja kein Problem. Die Kids von FFF müssen es ja nicht bezahlen. Da keiner im Winter im Kalten sitzen soll, müsste dafür erst eine Lösung her, bevor man an den Rest denkt. Der Stadthaushalt gibt eine Kostenübernahme sicher nicht her.
Man wird von den fossilen Energieträgern weg kommen müssen, aber mit Augenmaß und über wenige Jahrzehnte Schritt für Schritt, sonst sind wir wirtschaftlich ganz schnell weg vom Fenster. Laut
de.statista.com hatten wir 2016 einen Anteil von 2,23% des weltweiten CO2-Ausstoßes. Davon entfallen meines Wissens rund 19% (der 2,23%) auf den Verkehr. Wir alleine können die Welt nicht retten aber uns definitiv wirtschaftlich mit überstürzten Maßnahmen ganz schnell kaputt machen. Dann übernehmen die Rechtspopulisten, die den Klimaschutz ablehnen.