Da ich meine Samen alle aus frischen Beeren entnommen hatte, habe ich sie nicht vorher eingeweicht.
Ansonsten ist es sinnvoll, die Samen einzuweichen, damit die Samenhülle weicher wird und der Keimling bei der Keimung die Samenhülle leichter durchbrechen kann.
Wie gehst du allgemein bei der Anzucht vor?
Es gibt zum einen die Möglichkeit, die Samenkörner direkt in die Erde zu setzen (zB. Quelltabs, oder in kleine Anzuchttöpfe mit nährstoffarmer Erde) und das ganze in ein MGW bei ca. 25°-29°C zu stellen.
Die andere Möglichkeit, und die habe ich angewendet, ist, die Samen auf Zewa und Kaffeefilter keimen zu lassen (Kaffeefilter, weil sich da die Wurzelhärchen nicht so stark festkrallen und man so ein Abreißen der Wurzel beim Entfernen riskieren würde). Hier kann man eine einfache Plastikbox (Joghurtbecher im Zip-Beutel haben bei mir auch funktioniert) nehmen, diese legt man mit zB 4 Lagen Zewa aus und oben kommt dann der Kaffeefilter drauf. Dieses wird gut angefeuchtet und darauf kommen die Samen (die evtl. vorher bereits eingeweicht wurden, s.o.). Die Box wird verschlossen und auf eine warme Unterlage gestellt (z.B. Heizmatte, Heizung (je nach Stufe aufpassen, sonst wird es zu heiß, hier kann eine Unterlage helfen), WLAN-Router, etc...
Wichtig ist, für eine gute Luftfeuchte zu sorgen, damit die Samenhüllen nicht vertrocknen, gleichzeitig muss aber Schimmelbildung vermieden werden, daher ist es wichtig, 1-2mal am Tag die Box einen Spalt zu öffnen. Sollte das Zewa trockener werden, sprüht man Wasser nach, bis es wieder feucht genug ist.
Wenn sich die Wurzelspitzen zeigen und weit genug draußen sind, kann man die Samen in die Erde (ideal ist nährstoffarme Anzuchterde) setzen (ca. 0,5- 1cm tief und die Erde leicht andrücken). Wenn sich der Keimling nach oben schiebt, streift er so i.d.R. die Samenhülle ab, auch hier ist Luftfeuchtigkeit noch wichtig wegen der Samenhülle. Falls der Keimling die Samenhülle nicht von alleine los wird (Helmträger), kann man die Samenhülle nochmal gut anfeuchten, warten, bis sie weich genug ist und dann vorsichtig von Hand oder mit einer Pinzette entfernen.
Etwas einfacher ist es, wenn man die Keimung komplett in der Keimbox macht, d.h. den Keimling erst in die Erde setzt, wenn auch die Keimblätter vollständig die Samenhülle abgestreift haben. Bei mir hat diese Methode gut funktioniert, deswegen werde es auch nächstes Jahr wieder so machen.
Ein weiterer Vorteil der Keimbox: Wenn es mal nicht keimt, hat man kein Substrat + Platz verschwendet.
Sobald die Keimblätter sichtbar sind, muss die Pflanze ans Licht (je nach Keimmethode dann raus aus dem MGW) und kühler gestellt werden, damit es nicht zum Spargeln kommt.