Rollen sich bei Paprika- oder Chilipflanzen die Blätter ein, kann das verschiedene Ursachen haben. Dieser Leitfaden stellt vor, worauf man bei eingerollten Blättern achten sollte und was man dagegen tun kann.
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Es gibt Paprika- und Chilisorten, die mehr zum Einrollen der Blätter neigen als andere und bei denen man nicht immer direkt eine Ursache erkennen kann. Ein Beispiel dafür ist die Sorte Limon der Art Capsicum chinense.

Oft ist das Einrollen der Blätter auf einen gestörten Wasserhaushalt der Pflanzen zurückzuführen. Folgende Ursachen sorgen häufig für eine schlechte Wasserversorgung und ein Einrollen der Blätter:
  • zu geringe Wassergabe
  • die Wurzeln trocknen zu oft und zu viel aus
  • hohe Sonneneinstrahlung oder starke LED-Pflanzenbeleuchtung bei Pflanzen mit noch nicht ausreichend ausgebildeten Wurzeln,
  • längere Zeit niedrige Luftfeuchtigkeit
Ebenso kann die Ursache im Substrat zu finden sein. Ein zu hoher Salzgehalt im Substrat (z.B. durch Überdüngung) oder beschädigte Wurzeln oder andere Nährstoffungleichgewichte sorgen dafür, dass die Pflanze schlechter Wasser aufnehmen kann. Auch ein Überschuss eines Nährstoffes kann die Aufnahme von Wasser und anderen Nährstoffen behindern. Bei länger andauerndem warmen und trockenen Wetter ist die Luftfeuchtigkeit niedrig. Eine längere Zeit sehr niedrige Luftfeuchtigkeit kann ebenso dazu führen, dass sich die Blätter einrollen.

Die Pflanze versucht durch das Einrollen der Blätter, einen Wassermangel in den Blättern zu kompensieren. Bei Sonneneinstrahlung verdunstet so weniger Wasser, denn die bestrahlte Fläche des Blattes wird durch das Einrollen kleiner.

Kommen niedrige Luftfeuchtigkeit und Trockenheit in Frage, kann man die Paprika- und Chilipflanzen abends zusätzlich zum Gießen mit Wasser einnebeln. Das sorgt für Abkühlung. Ein Teil des Wassernebels wird von den Blättern aufgenommen und hilft, die Trockenheit besser zu überstehen.

Kontrollieren sollte man in jedem Fall wie feucht oder trocken der Wurzelballen ist, wie die Wurzeln aussehen, wie sich die Feuchtigkeit im Substrat verteilt und ob eine Überdüngung in Frage kommt. Gesunde Wurzeln von Paprika- und Chilipflanzen sehen hell bis weiß aus. Überdüngt kann die Pflanze z.B. sein, wenn man zu früh nach dem Umtopfen in neue Erde mit der Düngung beginnt oder man Blumenerde mit einem zu hohen Kompostanteil mischt oder man zu viel Dünger gegeben hat. Frische Erde hat im Normalfall genügend Nährstoffe für vier und teilweise mehr Wochen. Deshalb sollte man ein paar Wochen nach einem Umtopfen mit der Düngung warten. Wurde überdüngt, kann man versuchen, das Substrat mit lauwarmen Wasser durchzuspülen. Alternativ entfernt man die Erde und topft die Pflanze in frische Erde um und wartet ein paar Wochen ab, bevor man mit der weiteren Düngung beginnt.

Zur Sicherheit sollte immer ein Schädlingsbefall an den Blättern ausgeschlossen werden können. Auch ein Schädlingsbefall kann zu eingerollten Blättern führen. Daher sollten die Blätter, besonders die Blattunterseiten und die Neuaustriebe mit einer Lupe nach Spinnmilben, Weichhautmilben, Blattläusen und Thripslarven abgesucht werden.

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Bild: Chilipflanze mit eingerollten Blättern

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Zuletzt bearbeitet:
Gilt das auch für Jungpflanzen?
Bei meinen Chilis beginnen einige der Blätter sich zu rollen, siehe Bilder, besonders die vorne in der Mitte.
Hatte am 18.02. umgetopft in die 7x7 und seitdem auch noch nicht gedüngt.
Gegossen habe ich bisher sparsam (20-40ml), die Tendenz ist daher eher zu trocken als zu feucht.
(Ich hatte nach dem Vorschlag im anderen Thread auch mal den Test mit drei Töpfchen und verschieden feuchter Erde gemacht.
Ergebnis war, das die Erde da ca. 60-70ml Wasser aufnehmen kann, bis sie gut durchfeuchtet ist und es unten anfängt rauszulaufen.)

Temperatur ist zwischen 18 und 19°C

Hab jetzt gestern mal bei dem Pflänzchen unten in der Mitte schluckweise etwas mehr Wasser gegeben, bis unten die ersten Tropfen rauskamen.
Und die LED Lampe hab ich nochmal ein Stück zurückgedreht auf 30% Leistung.
Heute ist noch keine Veränderung zu sehen.

Ausgraben möchte ich die eigentlich nicht, da hab ich irgendwie Angst was kaputt zu machen an der kleinen Pflanze.


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ich befüchte, du wirst die Wurzeln anschauen müssen.
Denke, die werden schon stark geschädigt sein.
Falls so ist, mach das vergammelte Wurzelgedönes ab und Topf die Pflanze neu mit frischer Erde.
Ob sich die eingerollten Blätter richten ist nicht gesagt, kann sein, muss nicht.
Wichtig ist, die folgenden Blätter im Auge zu behalten...
 
ich befüchte, du wirst die Wurzeln anschauen müssen.
warum sollten die Wurzeln geschädigt sein?
Falls so ist, mach das vergammelte Wurzelgedönes ab und Topf die Pflanze neu mit frischer Erde
das würde voraussetzen, dass die Pflanze extrem nass stehen bzw standen, bei der geringen Menge an Wasser möchte ich das ausschliessen

Ausgraben möchte ich die eigentlich nicht, da hab ich irgendwie Angst was kaputt zu machen an der kleinen Pflanze.
würd ich auch nicht machen
die aufgerollten Blätter sind meiner Meinung nach kein Grund zur Panik ansonsten sehen die Pflanzen auf den ersten Blick gut aus
Abwarten, evtl etwas wärmer stellen und ruhig etwas mehr giessen
 
soweit ich weiss versuchen Pflanzen durch eingerollte Blätter ihren Wasserhaushalt zu regulieren heisst, wenn zuwenig Wasser zur Verfügung steht rollen Pflanzen ihre Blätter ein und verringern somit die Verdunstung
das schliesst die Vermutung nach zuviel nass quasi aus

Schädlinge wären natürlich im Bereich des möglichen genauso wie ein sehr hoher Salzgehalt des Substarates, da @chrismaddahl aber selbst schreibt, das sehr sparsam gegossen wird und die Pflanzen quasi trocken stehen würde ich hier erstmal die Hauptursache sehen
 
genau, "quasi"... aber nichts genaues weiß man aus der Ferne nicht...

Also, wie gesagt... hier in dem Anleitungs-Beitrag geht es ja um eine umfängliche Hilfe, die auch die Eventualitäten nicht ausgrenzt.
Einfaches Nachschauen schafft mehr Klarheit und kostet wenig bis gar nichts

von oben geholt:
Kontrollieren sollte man in jedem Fall wie feucht oder trocken der Wurzelballen ist, wie die Wurzeln aussehen, wie sich die Feuchtigkeit im Substrat verteilt und

Ich denke, der Beitrag sollte nicht angepasst werden.

@chrismaddahl... hatten wir schon gefragt, ob es sich eventuell um c. chinense "Limon" oder Variationen davon handelt?
 
Also, wie gesagt... hier in dem Anleitungs-Beitrag geht es ja um eine umfängliche Hilfe, die auch die Eventualitäten nicht ausgrenzt.
ist es nicht sinnvoll mit dem naheliegensten anzufangen?

ich halte gar nichts von der Methode Pflanzen aus der Erde nehmen und mal eben neugierig im Wurzelballen rumzuwühlen, kann man natürlich machen, sollte man aber nicht, ok jeder hat da so seine eigenen Methoden
 
Ich dachte schon, die Erde sieht so aus als wäre vieles kleines Holz drin. Es ist eine torffreie Erde. Das erklärt die Holzfasern und kleinen Holzstückchen. Mit torffreien Erden dieser Art habe ich bei Chilipflanzen keine guten Erfahrungen gemacht.
Das steht in der Beschreibung von Floragard:
Torffrei heißt auch anders gießen!
Aufgrund der veränderten Wasserspeicherfähigkeit müssen die Pflanzen von dir etwas häufiger bewässert werden. Lieber öfter und dafür mit einer überschaubaren Menge Wasser. Das bekommt der Pflanze besser als eine Gewaltdusche pro Woche.
 
Also öfters und überschaubare Menge war ja mein bisheriges Vorgehen, aber vielleicht war die Menge dann doch noch etwas zu gering.
Ich werde jetzt mal die Heizung etwas hochdrehen, das ich wieder so auf 20°C komme, etwas mehr giessen und weiter beobachten.
Und in 1-2 Wochen hätte ich dann mal vorsichtig mit Düngung angefangen.

Und für die nächsten Topfgrößen ist schon die Bauhaus-Erde geplant, von der hier soviel geredet wird ;-)
 
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